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Der Suezkanal : seine Geschichte und seine wirtschaftspolitische Bedeutung für Europa, Indien und Ägypten / von Alfred Birk und Karl Hermann Müller
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I. Allgemeines.

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tegische Bahn unter dem NamenBagdadbahn erbaut. Es ist außer­ordentlich lehrreich, zu verfolgen, wie sich das Deutsche Fachschrifttum während dieser Zeit, da sowohl das deutsche Finanzkapital wie auch die türkische Regierung so furchtbar betrogen wurden, verhielt. Die Ergebnisse sämtlicher in der deutschen Fachwelt erscheinenden Ab­handlungen gipfeln in der Behauptung, daß von Kleinasien in Bezug auf die europäische Wirtschaft nichts zu erhoffen sei! Der Betrug ist aber noch nicht zu Ende. Großbritannien beabsichtigt jetzt, nachdem die strategische Bagdadbahn mit Deutschem Gelde und deutschen Ingenieuren für England erbaut worden ist, daß nunmehr Deutsch­land und vielleicht noch Frankreich auch die wirtschaftliche Bagdad­bahn, d. i. die von Wilhelm von Pressei ausgearbeitete Linie geldlich sichern und erbauen sollen. Um nach dem ersten Betrug die etwa kopfscheu Gewordenen für den nochmaligen Hineinfall empfänglich zu machen, muß die öffentliche Meinung die Presse natürlich eine kleine Schwenkung vornehmen. So liest man jetzt nicht mehr, daß in Kleinasien nichts zu holen ist, sondern es steht in den ersten Fachzeitschriften die Notiz, daß sich in Kleinasien eine American Company aufgemacht hat, um dieunermeßlichen Schätze Klein­asiens zu heben. Im Anschluß hieran ermahnen Leitaufsätze deut­scher Ingenieurzeitschriften, daß Deutschland keineswegs die Einla­dung Großbritanniens, sich geldlich möglichst stark an der neuen wirtschaftlichen Bagdadbahn zu beteiligen, von der Hand weisen darf.

Und wie steht es mit der nationalen Volkswirtschaftslehre?

Es ist keine merkwürdige Begebenheit, daß Friedrich List nach seiner Rückkehr aus Amerika an seinem Volke verzweifelte und sich erschossen hat, wofür ihm das Denkmal in Kufstein errichtet wurde; aber es ist sehr merkwürdig, daß am Pfingsttage 1925 gleichsam als Jahrhundertfeier der Frucht seiner ArbeitDie nationalen Deutschen Schutzvereinejüngerer und älterer Jugendgerade ausgerechnet in Kufstein zusammenströmten, um am Denkmal Lists, dessen Le­bensarbeit der Deutsche den Engländern hingeworfen hat, in Begei­sterung nationale Reden zu halten. Was würde wohl der große Tote von Kufsteinkönnte er noch redenhineingerufen haben in diese sein Denkmal umjubelnde Generation, die sein Werk unter dem Triumphbogen Adam Smiths und David Ricardos hinduich über die Landesgrenzen hinausträgt!