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Allgemeines für Orient-Reisende.
Pratica und mit patente brutta abgefahren, so müssen sie nach Ausschiffung der Waaren und verdächtigen Effecten im Lazareth 14 Tage und die nach ihrer Eröffnung verdächtig befundenen Effecten 20 Tage Oontumaz halten.
Schiffe, Personen und Ladungen endlich, die mit patente brutta aus einer Gegend kommen, wo das gelbe Fieber herrscht, haben 10 Tage Contumaz zu halten; auf einen reinen Gesundheitspass bekommen sie sofort die Erlaubnis zu freiem Verkehr.
Für Diejenigen, welche sich einige Zeit in Triest aufhalten, genügen Ausflüge nach Contovello, Muggia, Capo d' Istria, Pola und vor Allem nach Venedig.
Contovello bietet eine entzückende Aussicht auf den Golf und die Stadt Triest. In dem benachbarten Prosecco übersieht man einen grossen Theil des Karstes und erblickt in der grauen Steinwüste das riesige Berghaupt des Nanos, wo nach dem Volksglauben der Wohnsitz der Bora ist. In Miujgia besucht man die malerischen Ruinen einer- alten Burg. In Capo iV Istria sieht man Venedig en miniature.
Nach Venedig geht wöchentlich dreimal um Mitternacht ein Lloyddampter ab, der gegen7 Uhr Morgens daselbst eintrifft; doch kann man täglich auch zweimal die ßahnzüge benutzen und in etwa 10 Stunden zu Lande dahin gelangen. Die Fahrpreise sind für die Dampfschiffe von Triest, für die Eisenbahn von Cornions ab in Silber zu entrichten.
Wer eine ausführliche Schilderung der alten Lagunenstadt wünscht, um sich ihrer als vorbereitenden Führers zu bedienen und ein Andenken an die geschaute Herrlichkeit mitzunelunen, der kaufe sich „Venedig, j Herausgegeben vom Oestr. Lloyd. Triest, 1802.“ Es ist dies eine sehr i gute Zusammenstellung alles dessen, was dem Fremden in Venedig zu wissen nötliig ist, geschmückt mit 12 hübschen Stahlstichen und versehen mit einem Plane der Stadt.
In miserai Zusammenhänge kann nur eine gedrängte Uebersieht gegeben werden. Um Venedig zu studiren, bedarf es zum Mindesten mehrere Monate. Um es gut zu sehen, braucht man wenigstens zwei Wochen. Die folgenden Bemerkungen sind für solche Reisende berech- net, rvelehe höchstens drei Tage auf einen Ausflug dahin verwenden i können.
Hotels ersten Ranges sind in Venedig :
Hôtel royal Daniel! an der riva degli Scliiavoni ; Hôtel St. Marc j am Marcusplatz; Hôtel d’Europe am grossen Kanal, Hôtel Vittoria, in ! der Frezzeria; Hôtel d’ Italia und Hôtel Stella d' oro, Besitzer Bauer und Grünwald, in der Nähe des Marcusplatzes und vorwiegend deutsches ; Hôtel zur Stadt München, Hôtel New-York am Canal grande, Hôtel la Luna dicht am Marcusplatze und mehre andere in der Nähe desselben. In den Hotels ersten Ranges zahlt man für ein Zimmer täglich 3—15 Franken, doch kommt dabei ausser der Lage die Jahreszeit sehr in Betracht. Gedenkt man länger in Venedig zu bleiben, so wird man gut thun, vorher nach den Preisen der Zimmer zu fragen und sich nach getroffener Wahl mit dem Wirth zu einigen. Es ist ge-