Geschichtliches
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Theile: Masr el Bacliri, El Wustani und El Said getheilt, die wieder aus einer Anzahl von Provinzen und kleinern Bezirken zusammenge- ! setzt sind.
Der seit den ältesten historischen Zeiten Aegypten bewohnende ; Stamm war aus Asien eingewandert, nicht, wie man früher annahm, j aus Aethiopien, und ebensowenig stieg die Civilisation im Mithaie | aus Süden herab. Der älteste Königssitz war This in Oberägypten.
I Vorher regierten Götter und Halbgötter über das Land. Von This ging der erste geschichtliche König Menes oder Mena aus. ln This jl hatten seine unmittelbaren Vorgänger, die als thinitische Dynastie auf ■ ! die Halbgötter folgenden Nekyes regiert, deren Stamm sich nach | Menes als zweite thinitische. Dynastie fortsetzte. Menes verliess diesen : | Stammsitz und gründete für sich und seine Nachkommenschaft die : neue Residenz Memphis. Sein Geschlecht herrschte acht Generationen j hindurch neben der thinitischen Dynastie, welche der memphitischen I untergeordnet war. und gründete in Memphis Tempel und Paläste.
I An die Dynastie des Menes, welche 252 Jahre regierte, schloss
>: sich die dritte memphitische Dynastie an. deren zweiter König Sesorthos . bereits den Bau mit behauenen Steinen einführte und Sorge für die I Entwickelung und weitere Anwendung der Hieroglyphenschrift trug. In | das Ende dieser an 200 Jahre regierenden Dynastie fallen die ältesten ■| uns erhaltenen Monumente, die Pyramiden von Daschur.
Sehr reich entfaltete sich das Leben der ägyptischen Kunst zur ! Zeit der nun folgenden vierten Dynastie. Ihr und der fünften gehören ; die Pyramiden von Giseli mit den benachbarten zahlreichen Privatgräbern an, die voll von Skulpturen sind. Die vierte Dynastie bestieg ; nach Lcpsius 3427 v. Chr. den memphitischen Thron, und schon in ' jener Zeit finden wir hier ein in allen Künsten des Friedens hoch |; unterrichtestes Volk, einen geordneten Staat, eine ausgebildete .Religion.
; eine allgemein verbreitete Schrift, kurz eine Civilisation, die in allen ii wesentlichen Punkten bereits ihre Reife erlangt hat. j Die fünfte Dynastie schliesst sich in allen Stücken der vierten
j an. Doch erhob sich neben ihr wieder eine unabhängige oberägyptische,
| die sechste Dynastie Manethos. des Chronisten der Pharaonen, dem wir hierbei folgen. Der Stammsitz dieser Seitendynastie war die Insel Elephantine. und es gehörten ihr der König Phiops und die bekannte Königin Nitokris an, von denen ersterer hundert Jahre regiert haben soll.
| Unberühmter waren die nächsten memphj'tischen Dynastien,
i Unter ihnen erhöh sich die elfte wieder in Oberägypten, w r o sie die Re- ! sidenz Theben gründete. Die zwölfte, ebenfalls in Theben, vereinigte | um 2300 v. Chr. ganz Aegypten zu Einem Reiche und erweiterte ihre ; Herrschaft bis weit nach Nubien hinein. Unter ihr wurde der Mörissee gegraben und das Labyrinth erbaut. Unter den verschiedenen Resten |! der von diesen Königen errichteten Bauten sind die Grabgrotten von 1 Benihassan die schönsten und lehrreichsten.
| Nach dieser Dynastie fand ein Einbruch semitischer Völker in
i Aegypten statt. Sie bemächtigten sich Unterägyptens, hielten auch das