26 Geschichtliches.
obere Land in Abhängigkeit und beherrschten von Memphis aus den grössten Theil Aegyptens mehrere Jahrhunderte hindurch. Sie sind unter dem Namen der Hyksos bekannt und bilden bei Manetlio die 15. und 16. Dynastie, während die von ihnen abhängigen in Oberägypten eine Scheinherrschaft fortführenden einheimischen Könige als 13. und 14. bezeichnet sind.
Erst im 17. Jahrhundert v. Clir. ermannten sich letztere und erhoben sich als siebzehnte Dynastie gegen die Eindringlinge, die nach langem Kampfe von dem Pharao Thotmes III. zum Abzug nach Palästina genöthigt wurden. Jetzt erhob sich das Land zu hoher Kraft und BHithe, und es entstanden unter der 18. Dynastie im ganzen Lande grossartige Baudenkmäler, deren Beste wir noch heute bewundern. Einer der grössten Pharaonen dieser Periode war Amunoph III., welcher in der Memnonsstatue von Theben dargestellt ist. Nach ihm begannen Thronstreitigkeiten und Beligionskämpfe, welche die Einführung eines einfachen Sonnencultus bezweckten, und denen durch Horus, den letzten Herrscher dieser Königsreiche, ein Ende gemacht wurde.
Es folgte die 19. Dynastie, die ruhmvollste von allen, welche die im Innern erlangte Kraft nach Aussen wendete, siegreiche Kriege bis nach Indien und weit nach Aetliiopien hinauf führte, unermessliche Beute zurückbrachte und diese Eeichthiimer zu den grossartigsten gemeinnützigen Unternehmungen und den gewaltigsten Kunstschöpfungen im eignen Lande verwendete. Die berühmtesten Könige derselben waren Setlios I. und Ramses II. Der erstere regierte über 50, der letztere, unter welchen nach Lepsius die mosaischen Ereignisse fallen,
66 Jahre. Aber erst 1311 v. dir., unter Menephta. dem schwachen j Eolme Ramses II. (Sesostris) sollen die Israeliten aus dem Lande gezogen sein.
Die Grenze der ägyptischen Macht und Grösse war erreicht. Auf Sesostris folgten zunächst schwache Fürsten. Die 20. Dynastie hatte im Ramses III. (dem Rhampsinit der Griechen) noch einen grossen kriegerischen und kunstliebenden König. Seine Nachfolger aber verfielen in Abhängigkeit von den Priestern, welche in der 21. Dynastie aus ihrer Mitte Könige auf den Thron erhoben zu haben scheinen. Dev Glanz Thebens sank, und Memphis wurde wieder die erste Residenz des Landes. Noch einmal bestieg in Scheschonk I. (der 22. Dynastie angehörig) ein energischer Herrscher den Thron , dann aber ging der Verfall des Reichs unaufhaltsam fort, bis mit dem Ende der 24. Dynastie Aegypten in die Hände des äthiopischen Eroberers Sabakon oder Schebek fiel, welcher mit seinen Nachfolgern die 25. Dynastie bildet. Der letzte derselben, der Tirhaka der Bibel, kehrte freiwillig nach Aethiopien zurück und wurde daselbst der Gründer blühender Königsgeschlechter. welche ägyptische Bildung und Kunst in Aethiopien ein- j heimisch machten und es zu einer gewissen Selbständigkeit erhoben, i
Nach dem Abzüge der Fremdlinge erwachte die nationale Kraft j des Volks von Neuem. Es trat zuerst eine revolutionäre Epoche ein, j welche von Herodot als eine Herrschaft von zwölf Fürsten (Dodek- !