Ausrüstung.
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Zwecke empfehlen. Dieselbe mag für andere Länder des Orients noch unerlässlich sein, in Aegypten ist sie hei dem jetzigen Zustande im Allgemeinen unnöthig.
In Betreff dessen, was mitzunehmen ist, lassen sich allgemein gültige Kegeln nicht wohl aufstellen. Der, welcher gelehrte Zwecke verfolgt, wird zahlreiche Bücher bedürfen. Der Bequeme wird sich mit einem Magazin von Dingen versehen, welche der Einfachergeartete geringschätzt. Der nur auf die Wintermonate Rechnende wird Vieles weglassen können, was der, welcher an einen langem Aufenthalt denkt, für nöthig ansehen muss. Wer nur zum Vergnügen reist, wird wohl- thun, von Gepäck so wenig als möglich mitzunehmen. Wer viel davon hat, wird leicht der Sklave seines Koffers. Man nehme einen starken Lederkoffer, zwei Anzüge, einen feinen, um Besuche bei Consuln und Paschas machen zu können, und einen recht festen, für weitere Ausflüge, eine gute Wollendecke, rindslederne Stiefeln, waschlederne Unterbeinkleider und einige Flanellhemden mit, die man als Präservativ gegen den häufigen Temperaturwechsel auf dem blossen Leibe trägt. Man versehe sich mit so viel Wäsche, dass man nöthigen Falls vier Wochen ausreicht, ohne waschen lassen zu müssen, mit einem breitrandigen Hute, um den man zum Schutze gegen die Sonnenstrahlen ein weisses Tuch windet, einem grünen Schleier, der in der Wüste das grelle Licht mildert, einem Teleskop oder Opernglase und für die Nilreise mit einem kleinen Thermometer und einem kleinen Compass. Für die Sommermonate wird ein starker weisser Regenschirm von doppelter Seide gute Dienste tliun.
Landkarten nehme man von zu Hause mit. An Büchern versehe man sich, wofern man gründliche Studien verfolgt, mit: Wilkin- son, Thebes and general view of Egypt; Lepsius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, und Briefe aus Aegypten; Bunsen Aegyptens Stellung in der Weltgeschichte, und Rosellini, I monumenti del- l’Egitto e della Nubia.
Dem, der als gewöhnlicher Tourist reist, wird Lane’s Buch über Sitten und Gebräuche der heutigen Aegyptcr, I. Braun’s Geschichte der Kunst 1. Bd. Wiesbaden 1856, genügen und Busch, Bilder aus dem Orient, sehr willkommen sein.
Freunde der Jagd mögen sich mit einer guten Büchsflinte und Pulver versehen. Das in Alexandrien in Kairo zu habende englische Pulver ist dreimal theuerer, als das beste deutsche, und das in Aegypten fabricirte ist schlecht, indem es zu viel Kohle enthält.
Andere Waffen sind nur eine Last, da das Volk mit Ausnahme des Gesindels in Alexandrien durchgehends harmlos, die Polizei gut und das Ansehen der Europäer seit den letzten zehn Jahren so gestiegen ist, dass eine Beleidigung oder gar ein Angriff auf einen derselben fast in das Bereich der Unmöglichkeiten gehört. Endlich ist es eben so wenig erforderlich, dass man sich von Deutschland aus mit Medi- cin versieht, da sowohl in Alexandrien als in Kairo Apotheken bestehen, in denen alles Nothige zu haben ist.
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