Die Nilreise bis nach Theben. Hl
zu tragen und alle Trinkgelder für Matrosen, Kapitän und Lootsen während und am Ende der Fahrt zu gehen hat.
9) Und es gilt gleichfalls als selbstverständlich, dass, wofern die Gesellschaft nach dem zweiten Katarakt gehen sollte, dann die Klausel in Betreff der Zahl der Aufenthaltstage über die fünfzehn Tage unterhalb des ersten Katarakts insofern ungiltig wird, als die Beisenden in diesem Falle nur verpflichtet sind, Mohammed Abd El Atti drei Pfund Sterling für jeden Tag Aufenthalt, der jene fünfzehn Tage überschreitet, zu zahlen.
Gegeben zu Kairo, den 27. October 1856.
NB. Das Boot muss binnen fünf Tagen, von heute ab gerechnet, mit allem Erforderlichen versehen und segelfertig sein.
Unterzeichnet: N. N. aus M.
P. P. aus B.
Untersiegelt von Mohammed Ahd El Atti.
Gewöhnlich vereinigen sich zu einer solchen Beiseunternehmung sechs Personen, und der Preis ist dann für Fahrt, Beköstigung und Nebenausgaben für den Einzelnen 40 Pfd. St. Sind weniger Tlieil- nehmer, so stellen sich die Kosten beträchtlich höher, und zwar kamen uns im Januar 1857 drei Beispiele vor, wo bei Barken, die nur für zwei Personen venniethet waren, auf den Mann die Summe von 70 Pfd. St. kam, ohne dass die Einrichtung besonders elegant, die gebotenen Genüsse grösser als anderwärts und die Schiffsmannschaft zahlreicher als gewöhnlich gewesen wären.
Genau lässt sich der Preis indessen nicht angeben; vor Allem kommt es sehr auf die Jahreszeit an, in welcher man die Beise antritt, dann auf die Anzahl der Fremden und die Nachfrage nach Booten, wie auch auf die Grösse, und mehr oder minder schöne Ausstattung der Barke.
Die dritte Weise, in der man die Nilreise machen kann, vorausgesetzt dass einer der Theilnehmer der arabischen Sprache mächtig ist, der die Tour schon einmal gemacht hat, ist die, dass man sich von Kairo nach Bulak begibt, sich die dort vor Anker liegenden Barken (Daliabieh oder Kandje genannt) selbst ansieht und eine derselben miethet, sich dann Lebensmittel und andere Beisebedürfnisse auf acht Wochen einkauft und als zeitweiliger Herr und Gebieter des Fahrzeugs und seiner Mannschaft die Tour unternimmt. In solchem Falle bedarf man keines Dragomans (wodurch man 10—12 Pf. St. pr. Monat spart), sondern engagire sich einen guten Koch, welcher irgend eine europäische Sprache spricht. Bei der Wahl einer Barke ist vor Allem darauf zu achten, dass dieselbe kurz vorher versenkt worden und dass sie innen neu angestrichen ist. Beides hat den Zweck sie von Ungeziefer, namentlich von Batten und Wanzen zu befreien. Sodann muss man sich versichern, dass sie geräumig genug, dass die Fenster sämmtlich vorhanden und ganz, dass Segel, Buder und Stangen in gutem Zustande, dass die Schlafbänke in den Kajüten mit