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Aegypten : Reisehandbuch für Aegypten / von Moritz Busch
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Theben.

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berufene Sonne sei und dass Aegypten sich des durch seinen Arm errungenen Sieges höchlich freue.

Siebentes Bild . Der siegreiche König Kamses Maiamun kehrt von seinem Doppelt'eldguge nach Theben zurück. Man sieht die vor­nehmsten Anführer der Besiegten durch ihn vor den Tempel der grossen Göttertrias von Theben, Amunre, Maut und Konso führen. Der Text der von den verschiedenen Personen dieser Darstellung gehaltenen Beden besteht nocli grossentheils und hier folgt davon eine Ucber- setzung:

Worte der Häuptlinge des Landes Fekkaro und des Landes Robu, die in der Gewalt des mächtigen Herrschers sind, und den wohl- thätigen Gott, den Herrn der Welt, die Sonne, welche über die Gerech­tigkeit wacht, den Freund Amuns lobpreisen: Deine Wachsamkeit hat keine Grenzen. Du herrschest wie eine mächtige Sonne über Aegypten, gross ist deine Stärke. Dein Muth gleicht dem des Greifen. Unser Odem gehört Dir, sowie unser Leben, welches für immer in Deiner Macht ist.

Worte des Königs, Herrn der Welt u. s. w. an seinen Vater Amunre, den König der Götter: Du hast es mir befohlen, ich habe die Barbaren verfolgt und alle Theile der Erde bekämpft, die Welt hat still gestanden vor mir.... Mein Arm hat die Herren der Erde bezwungen, dem Befehle gemäss, der aus Deinem Munde kam.' 1

Worte des Amunre, des Herrn des Himmels, des Lenkers der Götter: Heil Deiner Rückkehr! Du hast die neuu Bogen (die Bar­baren) verfolgt, Du hast alle Führer vernichtet, Du hast die Fremdlinge

ins Herz getroffen und den Atliem aller derer freigemacht, die.

Mein Mund billigt Deine Thatcn.

Diese Steingemälde schildern die Hauptereignisse der beiden Feldzüge des ägyptischen Eroberers im elften Jahre seiner Regierung. Sie gehen bis zum zweiten Pylon des Palastes, von welchem aus bis zum ersten sich nicht weniger Sculpturen befinden, von denen aber mehrere unter Trümmern verschüttet liegen. Man kann die beiden einem dritten Feldzuge des Königs Ramses Meiamun gegen asiatische Völkerschaften angehörenden Basrelief noch unterscheiden; allein die Inschriften sind fast völlig zerstört. Das eine stellt den Eroberer dar, wie er zu Fuss kämpfend und von einem grossen Schilde gedeckt die Feinde gegen eine hoch gelegene Festung treibt. Auf dem andern zer­malmt derselbe an der Spitze seiner Kriegswagen die Gegner vor einem andern festen Platze, den ein Tlieil seines Heeres bestürmt. Soldaten fällen Bäume zu Sturmleitern und nahen sich beschirmt den Gräben, andere, die sie überschritten, versuchen die Thore mit Aexten einzu­schlagen, wieder andere endlich haben Leitern angelegt und erklimmen mit den Schilden auf dem Rücken die Mauern.

. Auf der andern Seite des Pylons erblickt man endlich ein Stein­bild, das sich auf einen Feldzug gegen das grosse auch anderwärts in Theben erwähnte Volk der Cheto (Skythen V) bezieht. Der König steht auf seinem Wagen, nimmt einen Pfeil aus seinem Köcher uml