Theben.
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Von den Übrigen Gräbern kann man noch Nr. 14 in Augenschein nehmen. Es ist das Grab des Königs Phfah Se Phtah, welcher für seine Gemahlin Taosiri regiert zu haben scheint, die hier mehrmals bald allein, bald in Gesellschaft ihres Gemahls opfernd auftritt. Es wurde später von Osirei II. und dessen Nachfolger eingenommen, dessen Name wiederholt auf dem Stuck vorkommt, welcher die frühem Sculpturen bedeckt, und der auch auf dem Granitsarkophag der grossen Halle zu sehen ist. Der letztere ist zerbrochen. Der Deckel, auf dem sich die Figur des Königs in Belief befindet, hat die Form eines königlichen Namensovals Die Länge des Grabes beträgt 363 Fuss, und es gehört zu den unvollendeten. In den Gängen hinter der Treppe bezieht sich der Bilderschmuck auf Todtenfeierlichkeiten. und in der linken Seitenkammer bemerkt man neben einer Bahre die Gestalt des Anubis und darunter die Vasen der vier Genien. In der ersten grossen gewölbten Halle finden sieb unter dem Simse, der um den untern Tlieil läuft, verschiedene ägyptische Geräthschaften: Metallspiegel, Kasten, Stühle von sehr schmucker Form, Vasen, Fächer, Waffen und Halsbänder. Die Gegenstände in den folgenden Gängen sind denen in der unvollendeten Halle von Nr. 17 sehr ähnlich und meist in einem guten Styl gehalten.
Von den vier Gräbern im westlichen Thale genüge es zu bemerken, dass sie für Könige aus der Familie Atinre Baklian errichtet wurden, und dass das grösste unter ihnen, 352 Fuss lang, wahrscheinlich den Leichnam Amunophs III., des Königs der Memnonskolosse, enthielt und somit eine der ältesten Grüfte dieser unterirdischen Todtenstadt war.
Die i’riestergriiber «les Assasif und andere Fclseugrüfte.
Die Hügel westlich vom Memuonium sind voll von Felsengräbern, ebenso die in der Umgebung von Kurna. Die interessantesten sind die des sogenannten Assasifthales, in welches man von dem Thale der Königsgräber auf einem Felsensteige gelangt, der ungefähr eine Stunde lang ist. Sie stammen aus der Zeit der 26. Dynastie (dem siebenten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung) und zeichnen sich sowohl durch ihre Ausdehnung als durch die Fülle von Sculpturen und Materialien aus, mit denen sie geschmückt sind.
Das grösste derselben und zugleich das grösste aller Gräber Thebens ist das im nördlichen Assasifthale gelegene, welches dem Priester Petamuuap gehörte. Seine Gänge und Kammern erstrecken sich nicht weniger-als 862 Fuss in den Berg hinein, und es ist liier eine Fläche von 23,809 Quadratfuss ausgehöhlt worden. Man versehe sich, wenn man dasselbe besucht, mit einer Laterne oder mit Feuerzeug, um die Kerzen wieder anzünden zu können, falls dieselben (was häufig geschieht) von den hier sehr zahlreichen Fledermäusen ausgelöscht werden sollten. Man steigt zuerst in einen 103 Fuss langen und 76 Fuss breiten, in den Fels geschnittenen Hof hinab. Eine Thür führt