Touren von Kairo.
220
Zwischen den Stationen 5 und 13 durchläuft die Strasse eine Art wüste Thalebne, die von den Gebirgszügen Dscliaffra und Dscliebel Auebel, dann Amat Anesan, Machube, Waban und den Ausläufern des Attaka eingeschlossen und furchtbar öde ist. Von Station 8 bis 11 ist die Strasse gut ungefähren und ihre Kiveauverhältnisse sind sehr massig, indem sie 3 zu 100 niemals übersteigen. Weiterhin steigt sie sehr empfindlich und ist auf Sandgrund ausgeebnet, was ihre Befahrung überaus schwierig macht. Bann wieder fällt sie ebenso empfindlich gegen die Station 13 und folgt bis zum Port Agerud dem trocknen Rinnsale eines Wildbachs, welcher bisweilen, wenn Gewitterregen fallen, mit grosser Gewalt aus den Schluchten des Attaka-Gebirgs stürzt und eine halbe Stunde westlich von Suez ins Kotlie Meer mündet.
Durch Erbauung der Eisenbahn, im Jahre 1858, kam die Chaussee als Poststrasse natürlich ausser Betrieb, und wird heutzutage nur noch als Kameel- und Karawanenstrasse benutzt, und auch dieses nur in geringem Grade, da sowohl Frachten und Güter den billigeren Eisenbahn-Transport wählen, als auch die Mekka-Pilger grossemtlieils sich per Balm nach Suez, und von da per Dampfschiff nach Gedda begeben; doch auch die auf dieser Fahrstrasse seit 1858 erbaute Eisenbahn ist seit dem Januar des Jahres 1869 durch Erbauung einer neuen Balm ausser Betrieb gesetzt, welche jetzt den hauptsächlichen Verkehr zwischen Suez, Alexandrien und Kairo vermittelt. Die auf der Route Alexandrien. Kairo liegende Station Benba bildet den Verbindungspunkt; die Bahn führt von Benha in 2 Stunden nach Zasfazig, von da in l 1 /, Stunde nach Ismailia (dem Mittelpunkte und Hauptorte des Suez-Kanals), und von Ismailia in 3 Stunden längst dem Suez-Kanale nach Suez selbst.
Um einen kurzen Ausflug nach dem Suez-Kanal zu machen, begibt man sich nach Ismailia; man findet daselbst mehrere vorzüg- ! liehe Hotels, Pferde, Esel etc., und reitet von da zu Pferde oder zu Esel eine Stunde nördlich nach El Guisr und eine Stunde südlich nach den Bitterseen ; hier sieht man die grössten Arbeiten und den höchsten Durchstich.
Im Allgemeinen muss jedoch bemerkt werden, dass man am besten in Kairo selbst und beim Suez-Kanal-Bureau die nöthigen Informationen zu einer Besichtigung des Kanals sich verschafft. Da begreiflicherweise, je nach dem Stande der Arbeiten, je nach Eröffnung einer neuen Dampfschifflinie oder eines neuen Transportweges, Aende- rungen in der Reiseroute eintreten.
Uebrigens kann es nicht genug hervorgehoben werden, das sowohl Hr. Lesseps selbst, als die Direktoren, bis zum geringsten Angestellten abwärts, Höflichkeit, Dienstfertigkeit und Gastfreundschaft, ! gegen jeden Fremden und Besucher beobachten, dass hei einiger Kennt- niss der französischen Sprache jeder Reisende, ohne weitere Anweisung, diese Tour machen kann.
Von Suez aus wird in neuerer Zeit häufig den Europäern die Meise nach Jerusalem über den Sinai und Metra unternommen, und