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Aegypten : Reisehandbuch für Aegypten / von Moritz Busch
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Touren von Kairo.

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abhält, sind unerlässliche Bedürfnisse. Ferner versehe man sich mit Wachslichtern, Lampen, getrockneten Aprikosen, Maccaroni und Reis. Holzkohlen sind nur für 1 die erste Hälfte der Reise nöthig, später findet sich hinreichender Brennstoff in den Thälern. Gerathen ist es sodann, sich mit mehr Kaffee und Tabak zu versorgen, als man selbst braucht, damit man den Arabern der Eskorte gelegentlich die Tassen und Pfeifen füllen kann; endlich vergesse man nicht, dass die Wasserschläuche nie auf den Boden (der viel Salz enthält), sondern stets auf die Schebbekeh- Netze gelegt werden müssen, in welchen die Kameele das Gepäck tragen.

Die Tour von Kairo nach dem Sinaikloster geht über Suez, Ain Musa, Wadi Sadr, Ain Howarah, Wadi Gurundel, Wadi Schabejkeli, Sarabut el Kadern, Wadi el Berk, Wadi e Schecli und Wadi Solaf, und ist 95 Kameelstunden lang.

Die Tour über das Kloster nach El Akaba führt über AVadi El Ürfan, Wadi Murnah, Ain El Hudera, AA'adi El Sumghi, Ain e Suwejbia, Ain el AAasit, Abu Suwejrah, Wadi El Mekubbeleh, AVadi Herak und die Nordwestecke des Golfs und ist 51 Kameelstunden lang. Von El Akabali nach Petra jetzt AVadi Musa muss man sich jedenfalls bewaffnete Begleitung mitnehmen. Von El Akaba bis Hebron ist es 72 Kameelstunden, bis Jerusalem 80. AVeniger Kosten, wenn auch nicht weniger Gefahren ist man ausgesetzt, wenn man von Syrien und zwar von Hebron aus die Ruinen von Petra besucht.

In der AVüste finden sich noch immer die AVachteln, mit denen die Israeliten bei ihrem Zug durch dieselbe gespeist wurden, sie kom­men aber fast nur einzeln vor. Auch das Manna ist seltner geworden. Man trifft es in glänzenden Tropfen auf den Zweigen und Aesten (nicht den Blättern)^ der Turfa, einer Tamariskenart, welches dasselbe in Folge des Stiches eines Insects von der Gattung Coccus ausschwitzt. Es ist weiss, süss, von der Grösse einer kleinen Erbse und zerschmilzt an der Sonne. In Kairo ist es übrigens bei allen Droguisten zu haben. Ain Howarah gilt für das Marah der Bibel, es hat Quellen mit bitterlich schmeckendem Brackwasser. Von hier geht die Strasse in einiger Ent­fernung vom Meere und fast parallel mit demselben an denBädern des Pharao (Hammam Faraun), einem Bergstock mit heissen Quellen, hin, welche eine AVärme von 157" Fahrenheit liahen und stark mit Schwefel und Salz geschwängert sind. Eine Strecke von hier wendet sich die Strasse mehr in das Innere und theilt sich dann in zwei Wege, einen über Sarabut El Kadern links, und einen über AVadi Faran rechts, die beide nach dem Sinai führen.

Der AVeg zur Linken geht kurz vor Sarabut El Kadern an alten Kupferschmclzwerken vorbei, wo sich verschiedene sinaitische In­schriften befinden. Sarabut El Kadern ist ein Sandsteinfels mit flachem Gipfel, auf dem man zahlreiche Ruinen und viele Hieroglyphentafeln mit dem Namen Sesurtesens I., Ramses des Grossen, Thothmes III. und anderer Pharaonen gewahrt.