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I. In der Heimat
belastung für die Fuhrwerke bestimmte. Auch einzelne Kronländer waren bestrebt durch strenge Verordnungen eine bessere Erhaltung der Straßen, soweit sie unter ihre Oberhoheit fielen, zu bewirken.
Trotzdem war es um die Wende des Jahrhunderts mit dem Straßenwesen in Österreich nicht gut bestellt. Die entschlossenen Anläufe in den ersten Regierungsjahren Kaiser Franz II. zur Verbesserung dieser traurigen Zustände erfuhren durch die politischen Ereignisse eine empfindliche Hemmung; die in den meisten Ländern gepflogenen Unterhandlungen wegen des Neubaues von Straßen, die für den Handel im allgemeinen, für die Förderung der Monopolgüter und für das Militär von Wichtigkeit erschienen, mußten abgebrochen werden, weil die steten Kriege nicht an deren ernste Verfolgung denken ließen. So ist es begreiflich, daß nach dem endgiltigen Sturze Napoleons das Straßenwesen in Österreich nicht zum besten bestellt war und in jeder Hinsicht viele Wünsche offen ließ.
Die Länge der „gebauten“, der kunstgerecht angelegten Straßen (Reichsstraßen, Chausseen) war eine geringe; im Jahre 1816 verteilten sich dieselben auf die einzelnen Kronländer in folgender Weise:
Land:
Flächeninhalt
Quadratmeilen:
Straßen
länge:
Meilen
Auf 1 Meile Straßenlänge entfallende Quadratmeilen:
Österreich u. d. Enns
364
102
3.6
Österreich o. d. Enns
336
51
6.6
Böhmen.
951
194
4.9
Mähren und Schlesien
552
103
5.3
Galizien.
1523
263
5.8
Steiermark ....
399
92
4.3
Tirol.
547
168
4.2
Krain und Kärnten .
397
122
3.2
Görz, Triest, Fiume, Istrien und Carlstadt .
217
84
2.6
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