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1. In der Heimat
betrieb den Bau über Wunsch des Kaisers sehr kraftvoll; schon im Winter 1785 befuhren drei mit Haller Salz beladene Schlitten die neue Straße. Ihr Bau war leider überhastet; die Straße trug in vielen Strecken den ^
Stempel des Unvollendeten. Zwischen der Landmarke auf der Paßhöhe und der Gemeinde Klösterle verloren wiederholt Reisende ihr Leben im Kampfe gegen die Elemente und am 11. Feber 1807 drohte, wie 70 Jahre früher, eine gewaltige Schneeabrutschung alle Häuser zu zerstören. Die Wegmaut zu Klösterle, aus deren Einnahmen die Erhaltungskosten der Straßenstrecke zwischen Bludenz und dem Arlberg gedeckt werden sollten, lieferte geringes Erträgnis, denn die Fuhrwerke benützten wie in früheren Zeiten vorwiegend die Fernstraße.
So bleibt die Entfremdung Vorarlbergs und Tirols bestehen und der Arlberg trennt fortdauernd Vorarlberg nicht nur räumlich, sondern auch politisch von Tirol und Österreich. 20 ) ^
Graf Chotek drang deshalb unermüdlich auf die Beseitigung aller Verkehrshindernisse und Verkehrserschwernisse auf der Arlbergstraße. Die Breite der Straße sollte von 15 Wiener Fuß auf 26 Wiener Fuß gebracht werden; die Steigung sollte höchstens 4 Zoll auf eine Klafter (5*5%) betragen; die von Lawinen gefährdeten Strecken waren von der Sonnen- auf die Schattenseite zu verlegen; das brüchige Terrain war durch kräftige Mauern zu stützen; der Fahrbahnkörper selbst hatte einen guten Grundbau von 10 Zoll Höhe zu erhalten, über den zunächst in einer Höhe von 8 Zoll eine Schichte aus Klopfsteinen und dann erst die 6 Zoll starke Decke aus Kalkschotter aufzubringen war.
Die ersten Arbeiten an der Arlbergstraße betrafen die Strecke durch das Klosterthal von Stuben bis Bludenz.
Sie war im Oktober 1822 soweit vollendet, daß Graf