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In der Heimat - In der Schweiz - In Österreich : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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I. In der Heimat

Verbindungsstraßen-Strecken. Jedenfalls war die Straße von vornherein im Charakter des achtzehnten Jahrhunderts erbaut und schließlich ganz verfallen. Die venetianische Baudirektion hatte schon zu Beginn der zwanziger Jahre von dem Oberingenieur Franses- coni ein Projekt ausarbeiten lassen, das in den Jahren 1823 und 1824 unter der Leitung des Straßenbau-Ad­junkten Malvolti durch den General-Unternehmer Antonio Talachini aus Mailand ausgeführt wurde. Die Straße geht von Conegliano aus längs der Piave über Ampezzo nach Tirol. 23 ) Die Fortsetzung der Straße im Bezirke der Innsbrucker Baudirektion sollte gleich­falls ehestens in Angriff genommen werden und Negrelli wurde mit der Aufnahme der Strecke von der Grenze bis ans Toblacherfeld betraut, zum ersten Male als selbständiger Leiter derTrassierungs-Abteilung in Abwesenheit des Baudirektions-Adjunkten Duile. Die Vollendung der Straße bis Toblach erfolgte im Jahre 1830, auch in Tirol unter Malvoltis Leitung durch Tala­chini und vorwiegend mit eingeschulten italienischen Arbeitern. Daß die neuen Grundsätze für die Linien­führung auch in den schwierigsten Strecken Anwendung fanden, braucht kaum betont zu werden; bemerkens­wert aber ist es, daß der Fahrbahnkörper der Straße keinen Grundbau erhielt, sondern nur aus einer 9 bis 10 Zoll hohen Schichte klein gewürfelten Alpenkalk- Schotters hergestellt wurde; mit diesem trefflichen Materiale konnte eine vorzügliche Bahn ausgeführt und gleislos erhalten werden.

Über seine Reise ins Ampezzanerthal berichtet ein Tagebuch Negrellis: Es beginnt kaum kann es bei einem jungen Manne von 24 Jahren anders sein mit Liebesgeflüster. Negrelli nimmt schweren Herzens Ab­schied von seinemEngel, einer Gräfin Sarnthein;