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1. In der Heimat
Bewirtschaftung abhängig sei und nicht im vollen Umfange mit der Rheinregulierung Zusammenhänge.
So konnten und mußten vorläufig nur „Provisorien“ geschaffen werden, Schutzbauten, die hauptsächlich für den Augenblick, für die allernächste Zukunft zu wirken hatten. Diese Provisorien sollten aber schon derart angelegt werden, daß sie den definitiven Bauten nicht Vorgriffen, daß sie vielmehr in einem gewissen Zusammenhänge mit ihnen stünden und ihre Wirkung auf den Strom vorbereiteten; wie bei allen Bauten zeitlich beschränkten Charakters war daher auch bei diesen Anlagen ein geringer Kostenaufwand wichtige Bedingung. In solchen Umständen lag eine bedeutende Schwierigkeit für den projektierenden und konstruierenden Techniker. So mußte man zum Beispiel gegen alle bessere Einsicht bei vielen Bauten die vergänglichen Faschinenwerke anwenden, weil ein solideres Mlaterial viel zu hohe Kosten verursacht hätte. Für größere Anlagen benützte man Pfahlwerke. Es kann natürlich nicht Wunder nehmen, daß mancher Schutzbau vom nächsten Hochwasser schwer beschädigt wurde und daß vielfach wieder verloren ging, was mit verhältnismäßig schweren Opfern gewonnen worden war. Duile wies in seinen Referaten immer wieder darauf hin, daß zur Vermeidung solcher Miß- lichkeiten der Uferbau des Rheins mit einer größeren und kraftvolleren Energie betrieben werden müsse — er hatte aber trotz der Unterstützung durch den Grafen Reisach einen um so schwierigeren Stand, als der Hofbaurat sich aus finanziellen Gründen nicht dazu verstehen wollte, dem Referenten über die Rheinregulierung bei der Baudirektion die öftere eingehende Lokalaugenscheinnahme zu bewilligen.