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II. In der Schweiz (1832 bis 1840)
Ihnen alles übrige Ihnen jetzt angenehm scheinende verbittert werden wird — Geld und äußere Ehre machen des Menschen Glück bei weitem noch nicht aus — . . . Graf Reisach weist darauf hin, daß der Gouverneur und Baron Buol den Schritt Negrellis „höchlich mißbilligen“, er beschwört ihn, sich nicht „in Mitte des Protestantismus und schlechter Katoli- zität, mitten unter Liberale, Jakobiner und Freigeister“ zu begeben, denn „dies mag schwerlich der vom Gott gebilligte, daher auch nicht segensreiche Weg“ seiner Laufbahn sein, und bittet Negrelli, sich den Entschluß noch einmal reiflich zu überlegen. Der langwierige Geschäftsgang, den die Angelegenheit beschreiten muß, gibt hiezu Muße und Gelegenheit. Schon zwei Tage später sendet Graf Reisach seinem jungen Freunde in Bregenz neuerlich ein längeres Handschreiben. Er legt ihm nahe, die Kantonsregierung in St. Gallen zu veranlassen, daß sie amtlich bei dem Kreisamte einschreite und die Bitte stelle, Negrelli abzutreten, da sie einen tüchtigen Ingenieur benötige und die Schweiz aller Anstalten entbehre, um solche heranzubilden. Graf Reisach betont, daß Negrelli bei diesem Vorgänge ganz passiv bleibe und — „wenn es einmal in der Schweiz unglücklich ginge“ — leichter wieder in Österreich Unterkommen könne. Und nun versucht er noch einmal einen Sturmlauf gegen Negrellis Entschluß. Der Kreisingenieur von Bregenz soll vom Dienste entfernt werden; das Maß seiner Sünden ist voll; auch gegen mehrere andere Kreisingenieure, die sich als unbrauchbar erwiesen, soll endlich energisch vorgegangen werden; das Gouvernement will neuerlich und nachdrücklich für Gehaltsaufbesserungen im Staatsbaudienste einschreiten: „Lauter gute An- und Aussichten, die vielleicht denn doch wenigst