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II. In der Schweiz (1832 bis 1840)
dieser den Kanton verlassen hatte, zur Verwirklichung gelangt.
Die Akten im Staatsarchive zu St. Gallen und das große Geschichtswerk Baumgartners über den Kanton geben im Vereine mit den Papieren aus dem Nachlasse Negrellis ein Bild von der ungewöhnlichen Tätigkeit auf dem Gebiete des Straßen- und Wasserbaues in bautechnischer, wie auch in administrativer und namentlich auch organisatorischer Richtung unter Negrellis Wirksamkeit in St. Gallen. Von vielen kürzeren Straßenneu- und Straßenumbauten in Toggen- burg abgesehen, wurde unter Anderem auch das ganze Gebiet von Wyl und Gossau aus längs der Thur aufwärts, dann über Wildhaus bis an den Rhein mit einer Verkehrsstraße ausgestattet, die kommerziell und technisch allen Anforderungen entsprach; zwischen Gams und Haag am Rheine, zwischen Bildhaus—Utznach und Schmerikon entstanden neue Straßen; der wichtige Hiandelsweg von Riken im Jonenthal nach Rappersiwyl wurde gründlich verbessert. Die Übernahme aller Straßen und der meisten Brücken in die Erhaltung durch den Staat war eine schwierige, zeitraubende Arbeit; Negrelli verstand es, mit diplomatischem Geschick das große administrative Werk ohne schwere Streitigkeiten durchzuführen; an der Einteilung der Straßen nach ihrer Verkehrsbedeutung, an der Organisation der Bauausschreibungen und Bauvergebung, wie der Bauleitung und Baudurchführung, hat Negrelli hervorragenden und entscheidenden Anteil genommen; in vielen Regelungen und Bestimmungen fühlt man den Geist der Erfahrungen, die er in seiner Heimat als Staatstechniker gewonnen hatte — Erfahrungen, die er im positiven und negativen Sinne zu verwerten ver-