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11. In der Schweiz (1832 bis 1840)
wertvolle Anregungen für den Bau der Galerie, der von Schächten aus in Angriff zu nehmen wäre; die Stadt soll den Bau in „eigener Ökonomie“ führen und nicht nach dem „Versteigerungssysteme“ vergeben; als Bauleiter sei ein in solchen Arbeiten erfahrener Fachmann zu bestellen. Negrelli hat wiederholt die Bauten besichtigt und wertvolle Ratschläge gegeben; so hat er auch die Verwendung eines Transportgeleises zur Beschleunigung, Erleichterung und Verbilligung der Bautätigkeit angeregt.
Im engen Zusammenhänge mit dem bedeutenden Aufschwünge des Verkehres über den Bodensee und entlang den Ufern dieses Sees, auf dem das erste württembergische Dampfschiff im Jahre 1824 verkehrt war und auf dem im Jahre 1839 schon sechs Dampfboote fuhren — im engen Zusammenhänge damit stand das Ansuchen des Standes Thurgau um ein Gutachten Negrellis über die Anlage eines Hafens in einer der Ortschaften Uttweil, Romanshorn und Aborn. Negrelli erklärte sämtliche Orte für gleichwertig, gab jedoch Uttweil wegen seiner geographischen Lage, seiner günstigen Zu- und Abfahrten und seiner stets genügenden Wassertiefe den Vorzug, wobei er für die Dammbauten das „System der trägen Materie“ empfahl, das bei den neuen Hafenbauten in Zürich, in Rorschach und auch in Venedig, wo der kolossale Norddamm im adriatischen Meere in gleicher Weise gebaut wurde, sich glänzend bewährt habe.
In die Zeit, da Negrelli seine großen Bauten in Zürich begann, fallen die ersten nachhaltigen Anregungen auf dem Gebiete des Eisenbahnbaues in der Schweiz. Am 17. Januar 1836 — wenige Wochen nach der Eröffnung der Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth und einige Tage nach der Eröffnung der öster-