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II. In der Schweiz (1832 bis 1840)
Hauptflüsse und Täler bildet das Netz zu unserem Eisenbahn-System.“
Die vortrefflichen Baustoffe, die die Schweiz besitzt — die Breite der Täler mit ihren günstigen Niveau- ^
Verhältnissen, die nicht die Anwendung unwirtschaftlicher Steigungen erzwingen — die Eigenart derTerrain- gestaltung, die nicht wie in Frankreich, England und Belgien dazu nötigt, gewonnene Höhen wieder zu verlassen oder meilenweit in das Innere der Erde einzudringen — die dichte Bevölkerung und die rege ^Industrie in den Haupttälern: das sind Umstände, die die Rentabilität der Eisenbahnen in der Schweiz verbürgen und die es auch ermöglichen, diesen Eisenbahnen „einen ganz bürgerlichen schlichten Charakter“ zu verleihen, ohne ihre Solidität zu beeinträchtigen.
Freilich — meint Negrelli, und das ist bezeichnend für
seine Eigenart — „an Anstrengung und Schwierigkeiten
anderer Art wird es nicht fehlen. Allein mit dem Vor-
gefühl Gutes, Gemeinnütziges zu wirken, läßt sich ^
unverdrossen Allem entgegentreten, wie sich Alles
durch Beharrlichkeit überwinden läßt“.
Die Handelskammer in Zürich hatte den Plan einer Eisenbahnverbindung von Zürich entlang der Limmat, der Aare und des Rheins nach Basel, dann von Zürich über Winterthur, Frauenfeld und Sulgen nach Romanshorn und schließlich von Zürich über Sargans nach Chur ins Auge gefaßt. Negrelli und Oberingenieur Eschmann, der aber nur an dem Studium der beiden erstgenannten Linien teilnahm, wurden mit den Vorerhebungen betraut. Die mir vorliegenden, von Negrelli verfaßten Berichte sind wertvolle Dokumente. »
Der Grundgedanke aller drei Berichte ist die ausschließliche Anwendung der Dampfkraft, als des wichtigsten Momentes für die Bedeutung und den