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II. In der Schweiz (1832 bis 1840)
durch Umsteigen und Umladen verlangsamter Transport von Zürich bis Wallenstatt erfolge; erst hier habe der Schienenweg zu beginnen und am Fuße der ^
Schuttkegel, die bei Sargans und Ragatz sich befinden, entrückt dem Überschwemmungsgebiete des Rheins, mit einer größten Steigung von 5 v. T. (5%o) nach Chur zu führen. Man würde dann von Zürich bis Wallenstatt 5 Stunden, von Wallenstatt bis Chur 1 Stunde 20 Minuten, also im Ganzen mit Aufenthalt in Wallenstatt etwa 7 Stunden benötigen, während die Eilpost volle 23% Stunden in Anspruch nimmt. Von Chur bis Thusis, dem „wirklichen Fuße der Alpen“ läßt sich die Eisenbahn durchaus nicht fortführen; bis Reichenau wäre die Anlage noch leicht, dann aber nimmt die Gegend dort, wo der hintere und vordere Rhein noch mit jugendlichem Übermute Zusammenstößen, eine solche verworrene Gestalt an, daß die sich darbietenden Hindernisse nur mit Unverhältnis- ^
mäßig großen Geldopfern zu überwinden wären...
„Chur wird man wohl für alle Zeiten als den nächsten Punkt der Eisenbahn zu den Alpenpässen annehmen müssen“. Aber Negrelli erkannte die ungeheuere Bedeutung eines großen Verkehrsweges von Basel über Zürich und über den Splügen in die oberitalienische Tiefebene und er weist daher in seinem Berichte auf die zwingende Notwendigkeit hin, im Anschlüsse an die m Chur endende Bahnlinie auch den Verkehr über die Alpenstraße nach Splügen zu regeln und die Reisedauer abzukürzen; die Post- und Fahrstationen seien einander näher zu rücken, das Verladen wäre zu beschleunigen, die Schnellwaren und die Reisenden <+..
müßten in leichten zweispännigen Wagen befördert werden, die von einem Bergfuße zum anderen durchlaufen . . .
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