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fl. In der Schweiz (1832 bis 1840)
hange zu seiner Reisebeschreibung, die oben erwähnt wurde, beschäftigte er sich mit Tirol; den Arlberg und den Brenner sah er als „eines Tirolischen Eisenbahnsystems Ziel und Ende“; drei Haupttäler hielt er für den Bau von Bahnen geeignet: eine nördliche Bahn von Innsbruck zur Donau, eine südliche von Meran und Bozen nach Venedig und eine westliche Bahn von Bludenz bis an den Bodensee. Für die erstgenannte Linie gab sich umso mehr Interesse kund, als das Handlungshaus Erich & v. Kuedorffer in München eine Lokomotivbahn von Kufstein nach München plante. In Innsbruck wurde ein Eisenbahnverein gegründet, der den Bau einer Bahn von Innsbruck nach Kufstein verfolgte, und im Anschlüsse daran über die Brennerstraße einen Schnellwagen-Verkehr einrichten wollte, um auf solche Weise die Reise von Innsbruck nach Bozen von 84 Stunden auf 30 Stunden zu vermindern. Negrelli trat mit diesem Vereine in Verbindung; er wurde eingeladen, ein Gutachten abzugeben. Er bereiste die Strecke und studierte die Frage an der Hand der Stromkarte der Baudirektion. Auch hier hielt er an dem Grundsätze fest, die seine Beurteilung der Schweizer Eisenbahnprojekte geleitet hatte: Ausschließliche Anwendung des Lokomotivbetriebes, möglichst lange gerade Linien, größte Steigung 5 v. T. (5°/ 0 o), kleinste Halbmesser von 1500 Fuß, zweigeleisiger Unterbau, aber nur auf den sechsten Teil der Länge zwei Gleise, Geschwindigkeit 30 Fuß in der Sekunde. Unter solchen Voraussetzungen veranschlagte Negrelli die gesamten Anlagekosten mit annähernd 3 Millionen Gulden. 49 ) Die Angelegenheit nahm, keine günstige Entwicklung. Der anfängliche Eifer ließ bald nach, als die ungünstigen finanziellen