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In der Heimat - In der Schweiz - In Österreich : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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3. In Zürich

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Ergebnisse mit den Eisenbahnen in anderen Ländern und auch in Österreich bekannt wurden.

Kennzeichnend für die Bestrebungen jener Zeit, für die kräftigeren Bemühungen, sich dem be­schränkten Geiste der Kleinkrämerei und der Klein­staaterei, der Lokalpolitik zu entwinden und der überall erwachenden, sich machtvoll entwickelnden Industrie internationale Handelswege zu schaffen, ist ein Briefwechsel Negrellis mit dem Ingenieur Lourdain in Vesoul im Jahre 1838. Lourdain teilt Negrelli mit, daß erStudien pflege über ein großes Wasserstraßennetz, das die Saone mit der Marne, der Meuse und der Mosel verbinden und einen Großschiffahrtsweg von Havre über Paris nach Basel schaffen soll. Lourdain aber blickt noch weiter; er möchte diese Handelsstraße durch die Schweiz nach Italien erstrecken und er frägt bei Negrelli an, ob sich in der Schweiz wohl Kapitalisten bereit finden würden, eine Kanal- oder Schienenverbindung von Basel aus nach Genf zu fördern; er denkt auch an eine Kanalverbindung zwischen dem Rhein und der Donau und dem Boden­see, die den Durchzug durch die Schweiz noch mäch­tiger anwachsen lassen würde. Negrelli verweist in seiner Antwort auf die vielfachen Bestrebungen der Schweizer Kantone, die vorhandenen Straßen aus­zubauen und zu verbinden, erwähnt der Eisenbahn­pläne, die studiert werden, der Erörterungen über die­selben verhält sich aber im Übrigen sehr reser­viert; man muß wohl als Grund dafür annehmen, daß er die Zeit nicht reif hielt für solche große Pläne und er nicht Hoffnungen wecken oder vernichten wollte, die eigentlich der Zukunft gehörten.

So war es eine ungewöhnlich lebhafte und frucht­bringende Tätigkeit, die Negrelli während seines Auf-