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In der Heimat - In der Schweiz - In Österreich : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
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III. In Österreich (1840 bis 1848)

Baulos WienLundenburg, Ghega das Los Lunden- burgBrünn. An der Spitze der Waggonbau- und Maschinenreparaturanstalt stand John Baillie, ein Me­chaniker aus der Werkstätte des Ingenieurs Georg Stephenson zu New Castle in England. Francesconi entwarf für die Ausführung der Bauten ein eigenes Pachtsystem, das den Verträgen mit den Bauunter­nehmern zugrunde gelegt wurde und sich durch die große Allgemeinheit der Bestimmungen bei aller Ver­meidung von Ungewißheiten auszeichnete.

Am 19. November 1837 war die Bahnstrecke Flo­ridsdorfWagram eröffnet worden; allerdings nur zum Zwecke der Erfüllung der Privilegiumsbedingungen. Die Fahrten fanden gegen Einladungskarten ohne Be­zahlung statt. Zwischen Wien und Wagram wickelte sich in den Tagen vom 6. bis 8. Januar 1838 eine Reihe öffentlicher Fahrten ab; der regelmäßige Betrieb wurde erst im April aufgenommen. Die Eröffnung der 144 km langen Strecke WienBrünn verzögerte sich infolge der verspäteten Schienenlieferungen bis zum 7. Juli 1839; an diesem Tage förderte die Lokomotive Saturn, von John Cockerill in Seraing erbaut, den ersten Zug in 4 % Stunden von Wien nach Brünn.

Im Hochsommer 1840 scheiden Bretschneider und Ghega aus und kehren in den Staatsdienst zurück. Ihr Abschied stand wohl in einem gewissen Zusammen­hänge mit der von Francesconi angeregten Neugestal­tung der Verwaltung. Der Direktion wurde eineAd­ministration unterstellt, deren Leitung in den Händen eines Generalinspektors und eines Generalsekretärs lag. Alle Kanzlei-, Kassen-, Rechnungsangelegenheiten und merkantilen Angelegenheiten waren Sache des letzteren, dem Generalinspektor waren alle bautechni­schen Arbeiten und alle Betriebsagenden zugewiesen,