1. Im Dienste der Kaiser Ferdinands-Nordbahn 135
nur die Erhaltung der Fahrbetriebsmittel und der Heizhausdienst waren ausgeschieden. Sorgfältig ausgearbeitete kurze Instruktionen regelten den Dienst in allen Zweigen. Für den Posten des Qeneralinspektors war Negrelli von Francesconi in Aussicht genommen. Er kannte ihn von Tirol her, der Name hatte einen guten Klang, Negrelli hatte sein Organisationstalent, seine schöpferische Begabung, seine Eignung für rasche, wirtschaftliche Durchführung großer Bauten in der Schweiz erwiesen; seihe Vorarbeiten für die Schweizer Bahnen waren auch in Österreich nicht unbeachtet geblieben; Francesconi hielt seine Erwerbung für einen Gewinn und bot ihm günstige Bedingungen; .3000 Gulden Gehalt, freie Wohnung, ein Reisepauschale von 1200 Gulden oder Reisespesen nach Rechnung. Am 24. Februar 1840 erfolgte in Wien der Abschluß des Vertrages zwischen Negrelli und der Nordbahn.
Ende Mai schied Negrelli aus dem Dienst der „Vorsteherschaft der in der Stadt Zürich verbürgerten Kaufleute.“ Man ließ ihn nicht leichten Herzens ziehen. Auf einen selten warmen Ton, bei dem nicht das leiseste konventionelle Abschiedswort mitklingt, ist das Entlassungsschreiben der Züricher Kaufmannschaft gestimmt; es zählt die Werke auf, die Negrelli geschaffen unter weiser Benützung der ihm dargebotenen bescheidenen Mittel und betont, wie er in bewunderungswürdiger Weise es verstanden hat, „die vielfältigen Schwierigkeiten aller Art durch einen Zutrauen einflößenden humanen Charakter zu besänftigen, Solidität und Eleganz zugleich zu erreichen und in jeder Hinsicht die Erwartungen der Kaufmannschaft zu übertreffen.“ Aber der Blick der Kaufmannschaft geht im patriotischen Gefühle über den eigenen engeren Bereich hinaus. „Die Achtung“ — fährt das Schreiben