1. Im Dienste der Kaiser Ferdinands-Nordbahn 137
Heß, unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Berufung Negrellis nach Wien an diesen gerichtet, nimmt auf diese Richtung von Negrellis Wirken Bezug. „Wollte Gott“ — so heißt es in dem Briefe — „wir könnten Ihnen das Gleiche und mehr anbieten, ich würde es sogleich tun. So werden wir das Unglück haben, den.(?) der Architekten auch zu ver
lieren und es werden uns nur die Monumente der Kunst und hoffentlich auch Ihr freundschaftliches Andenken und zuweilen noch guter Rath von Ferne bleiben, welche uns den Namen Negrelli für immer erhalten!“ Negrelli blieb mit seinen Schweizer Freunden, besonders mit Oberst Bürkly, dessen beide Söhne unter seiner Leitung in das praktische Leben eingetreten waren, ferner mit Baumgartner, mit Adolf Näff, mit Oberst Pestalozzi, mit dem Architekten F. W. Kubly, dem Schöpfer vieler hervorragender Bauwerke in Zürich, namentlich mit Direktor Escher, in steter, herzlicher Fühlung. Ein inniges Band zwischen Negrelli und der Schweiz knüpften noch auf viele Jahre die Bestrebungen der „Eisenbahnfreunde“, Kapitalien für den Bau der Bahnlinie Zürich und Basel, die der Stamm des schweizerischen Eisenbahnnetzes werden sollte, zu beschaffen. Besonders tätig war Escher, der Negrelli bewog, mit Wiener Bankhäusern in Verbindung zu treten, um sie für die Mitwirkung bei der genannten Eisenbahn zu gewinnen. Unmittelbar nach seiner Ankunft in Wien wandte sich Negrelli an Baron Geymüller, dessen Großhandlungshaus an der Begründung der Linz—Budweiser Eisenbahn, ihrer Fortsetzung nach Gmunden und an der Schöpfung der Kaiser Ferdinands-Nordbahn hervorragenden Anteil genommen. Die Antwort Geymüllers datiert vom 28. Juni 1840, kennzeichnet die damals bestehenden