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III. In Österreich (1840 bis 1848)
und mit Ziegeln im Gewölbe, hält die Auspflasterung der Sohle vorläufig noch nicht notwendig, wiederholt dagegen den Rat, die Brücke an der Poststraße bescheiden auszuschmücken, und schließt mit Vorschlägen zur Sicherung der Arbeiter.
Die eidgenössische Tagsatzung spricht Negrelli anläßlich seiner Enthebung von der Stelle eines technischen Mitgliedes der „Linthwasserbau-Polizei-Komis- sion“ die ehrenvolle Anerkennung aus für seine Verdienste um die Verbesserung und Sicherstellung der Lintwerke; die Lintschiffahrts-Kantone, die, in ihrer näheren Beziehung zum Lintwerke auch das Maß der Leistungen in Aufwand von Zeit und Kräften genauer zu kennen und zu schätzen im Falle sind“, übermitteln Negrelli zum „Thätlichen Zeichen ihrer Würdigung“ eine „Gratification von 800 Schweizer franken“ . . .
Graf von Bombelles, Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Majestät in der Schweiz, übersendet an Negrelli zwei technische Projekte zur Begutachtung. Negrellis Antwort ist in einzelnen Absätzen bezeichnend für die damaligen Verhältnisse, für die vielfachen Bestrebungen und Bemühungen auf technischem, namentlich auf verkehrstechnischem Gebiete. „Wir sind hier“ — schreibt Negrelli — „von einer Masse von Projektmachern wahrhaftig umlagert — welche, nachdem sie durch längere Zeit ihre meistens von keinem Erfolge begleiteten Proben und Experimente zu unserem großen Nachteile und Zeit- und Arbeitsaufwand verursacht haben, am Ende immer noch Reisegeld von uns verlangen, und gewöhnlich sehr lästig sind. Sie vergessen immer, daß auch die Mechanik ihre Grenzen hat, und namentlich ist es die Physik und ihre Gesetze der positiven körperlichen Tätigkeit, die sie ganz außer Acht lassen . . . Man ver-