J. Im Dienste der Kaiser Ferdinands-Nordbahn 153
nanzen und bei der Errichtung der Nationalbank (1818) und zuletzt auch bei der Reorganisation der obersten Rechnungskontrollsbehörde glänzend dargetan hatte.**) Ktibeck verfügte infolge vielseitiger Verwendung im Staatsdienste, die ihn fast in alle Provinzen des Reiches und in alle Zweige seiner Verwaltung führte, aber auch infolge seines regen Verstandes, seiner raschen Auffassung und seines gründlichen Eindringens in alle ihm zugewiesenen Tätigkeiten über eine seltene Kenntnis der österreichischen Zustände und Bedürfnisse. In seinen Formen stets den echten Adel zeigend, war er in seinen Äußerungen immer streng fachlich, kurz, positiv — ganz im Qegensatze zu Mietternich, der es vermied, den Kern der Sache zu berühren, der viel und allgemein sprach und immer allein die Konversation führte. 60 ) Kübeck erkannte frühzeitig die segensreichen Einwirkungen der Eisenbahnen auf den Gebieten des Handels und der Industrie und die Notwendigkeit, auf die Zustandebringung der für die Staatsinteressen wichtigsten Bahnen von Seite der Regierung direkten Einfluß zu nehmen. Es ist Kübecks ungewöhnlicher Tatkraft zu verdanken, daß der Ausweg aus der unerquicklichen Lage des Eisenbahnbaues und der dadurch drohenden Gefährdung des gesamten Eisenbahnwesens in Österreich in einem energischen Eingreifen des Staates bei der Ausgestaltung des Eisenbahnnetzes erblickt und daß er auch zielbewußt beschritten wurde. Die umfassenden Erhebungen Kübecks brachten den Erweis, daß der Betrieb der bestehenden Bahnen finanziell nicht bedroht, daß aber die Fortführung des Bahnbaues sehr fraglich sei und hier der Staat selbst energisch ein- greifen müsse, wenn der so dringende und wichtige Ausbau der Hauptlinien eines künftigen Eisenbahnnetzes nicht bedrängt werden solle.