1. Im Dienste der Kaiser Ferdinands-Nordbahn 155
des Staates möglich ist. Von den Bahnen, die gebaut werden müßten, stand nach seiner Überzeugung die Triesterbahn an erster Stelle; er wollte aber der Kosten wegen und im Hinblick auf den verhältnismäßig geringen Personenverkehr, der zu erwarten stand, lediglich eine Güterbahn bauen und nicht eine „Railbahn mit Lokomotiven“. Übrigens vertraute Metternich in dieser — wie er in dem Schreiben an Hummelauer 81 ) bemerkt — hochwichtigen und bisher so unverzeihlich leichtsinnig behandelten Frage vollständig dem Hofkammerpräsidenten Freiherrn von Kübeck.
Im Herbste 1841 hatte Metternich längere Zeit in Böhmen und Deutschland verweilt; die Beobachtungen, die er hier gemacht, bestärkten ihn in der Ansicht über den Aufschwung des deutschen Handels und der deutschen Industrie, sowie über die Wichtigkeit der Entwicklung des deutschen Zollvereines und ließen es ihm dringend notwendig erscheinen, aus dem Zustande der Passivität, in den Österreich versunken, herauszutreten und eine selbständige Stellung auszumitteln, in die Österreich in dem Falle zurücktreten könnte, wenn ein Anschluß an den deutschen Zollverein nicht zu ermöglichen wäre. In einer Note an Freiherrn von Kübeck vom 20. Oktober 1841 62 ) begründete Metternich, von dieser Erörterung ausgehend, die Dringlichkeit vorteilhafter Handelswege durch Österreich. Er weist darauf hin, daß die deutschen Eisenbahnen sich den Grenzen der Schweiz nähern und es nicht zu bezweifeln ist, daß die sardinische Regierung die Hand dazu bieten würde, um eine bequemere Verbindung durch die Schweiz zustande zu bringen und in dieser Weise den Handel Deutschlands, anstatt des früher gefolgten Weges durch Tirol an das adriatische Meer, nach Genua zu leiten. „Ohne mir eine Meinung über