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III. In Österreich (1840 bis 1848)
beschwerlicher und zur Winterszeit selbst gefährlicher Betrieb von dem Unternehmen abraten“, während für die Linie von Olmütz über Hohenstadt, Landskron usw. außer technischen Vorteilen auch die Tatsachen sprechen, daß durch sie eine direkte Verbindung zwischen Galizien und Prag vermittelt, die gewerbereichsten Gegenden von Mähren und Böhmen erschlossen und Breslau und Prag in direkte Verbindung gesetzt würden. Die Nordbahn erbat daher die Konzession für diese Linie und die Garantie des landesüblichen Zinsfußes für das Baukapital seitens der Regierung; gleichzeitig beauftragte sie Negrelli — im Spätherbste 1841 — die Erhebungen für die Linie Olmütz—Prag in der Strecke von Hohenstadt über Landskron bis in das Elbetal fortzusetzen und auch der Trasse, die von Stockerau gegen Prag geführt werden könnte, wie der von Dr. Lichtner vorgeschlagenen Linie besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Es ist begreiflich, daß die Generaldirektion der Staatsbahnen unter solchen Umständen Negrelli für die von ihm zum Teil studierten nördlichen Linien auswählte und ihm besonders das Studium der Varianten für die Verbindung Wiens mit Prag anvertraute, wobei nicht allein schwierige technische Fragen, sondern auch heikle Aufgaben diplomatischer Natur zu lösen waren. 65 )
Negrelli erwies sich wieder als ein Mann rascher, zielbewußter Arbeit, der seine Mitarbeiter anzueifern, zu begeistern versteht, der ihre Tätigkeit würdigt und belobt, der Zwiespalt mit Interessenten auszugleichen und stets den Weg einzuschlagen weiß, der zum Rechten führt. Ein Stab tüchtiger, junger Ingenieure aus dem Bestände der Nordbahn gewählt, unter Leitung Schnirchs 88 ) und Perners 8T ) durchforschte nach allen