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III. In Österreich (1840 bis 18481
liehe „Administration“; in Briefen an seine Frau, von den Bauplätzen der Prag-Bodenbacher Bahn, betont er wiederholt, daß alles besser ginge, wenn die Verwaltung eine bessere wäre — und als er hört, daß Baron Krauß in Wien eingetroffen ist, um an der Regierung innigeren Anteil zu nehmen, beklagt er — in Lobositz weilend — lebhaft, daß er nicht in der Lage ist, „ihn aufrichtig, wie es sich Tirolern geziemt, auf die Gebrechen unserer Branche im voraus aufmerksam zu machen. Meine Freunde werden ihn umgeben und ich fürchte, daß unser krankhafter Zustand in Verknöcherung übergehen dürfte.“
In der Motivierung der Anträge über die Organisation der Baubehörden, die von Bruck im Jahre 1849 dem Kaiser unterbreitete, werden der Mangel einer einheitlichen Leitung, die verfehlte Gliederung der Baudienstzweige, die ungeeignete Unterstellung der Bauorgane unter die anderen Behörden neben dem unzureichenden technischen Unterrichtswesen als die Ursachen der gehemmten Entwicklung des Bauwesens bezeichnet. Man scheint ja auch höheren Ortes schon länger an eine Änderung gedacht zu haben — sie wurde wohl auch von einsichtsvollen Männern wiederholt angeregt — aber erst die politische Bewegung des Jahres 1848 bringt durch die Schaffung eines Ministeriums für öffentliche Arbeiten den ersten und wichtigen Schritt zur Verwirklichung der angestrebten Zentralisierung aller öffentlichen Bautätigkeit.
Während man in Preußen — und zwar schon im April 1848 — ein Ministerium für Handel und Gewerbe und öffentliche Bauten ins Leben gerufen und ihm Handel, Gewerbe, Bauwesen, Berg-, Hütten- und Salinenwesen, Gewerbe- und Baupolizei und landwirtschaftliche Polizei, das Postwesen und die Geschäfte