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4 . im Ministerium für öffentliche Bauten 221
des Handelsamtes überwiesen hatte, war Österreich den richtigeren Weg gegangen, indem es Handel und Qewerbe vom Bau- und Bergwesen trennte und so eine selbständige, energische Förderung dieses Zweiges öffentlicher Tätigkeit einleitete.
Nach der allgemeinen grundlegenden Organisation zerfiel das „Ministerium der öffentlichen Arbeiten“ in drei Sektionen: in die erste Sektion gehörten allgemeine Ministerialgegenstände, die zweite Sektion umfaßte in drei Abteilungen den Berg- und Hüttenbetrieb, die berggerichtlichen Geschäfte, die Kassen- und Kanzlei- und Personalangelegenheiten des Montan- und Hüttenwesens; die dritte Sektion war die der Zivil-, der Straßen- und Wasserbauten; als Zweige dieser Sektion erschienen nunmehr der Hofbaurat und die Dikasterial-Gebäudedirektion. Schon nach wenigen Wochen — am 1. Juli 1848 — wurde die bis dahin selbstständige Generaldirektion für die Staatseisenbahnen als solche aufgehoben und, vereint mit dem k. k. Telegraphenamte, dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten als besondere Abteilung einverleibt; gleichzeitig wurde ein eigenes Inspektorat für den kommerziellen Betrieb gebildet. Francesconi verließ den Staatsdienst — auch Zellner schied aus — so trat dessen Nachfolger Generaldirektionsadjunkt Regierungsrat Dr. Karl Hock als Vorstand an die Spitze dieser Abteilung.
Als eine wichtige Aufgabe des neuen Ministeriums erschien die Fürsorge für die arbeitende Bevölkerung durch Beschaffung dauernder Arbeit. Noch vor der Gründung des Bautenministeriums hatte das Ministerium des Innern ein Komitee der öffentlichen Arbeiten unter dem Vorsitze des Grafen Montecuccoli ins Leben gerufen, das zur schleunigen Erledigung dieser drin-