Anmerkungen
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Beiträge zur Theorie der Kettenbrücken, verfaßte auch als Ingenieur im Staatsdienste das Projekt einer Moldaukettenbrücke in Prag, das 1841 zur Ausführung kam. Als Ingenieur der Generaldirektion der Staatseisenbahnen trassierte Schnirch die Linie Olmütz—Prag, später die Telegraphenlinien Wien—Brünn und Wien—Triest. Von Schnirch stammte auch die Hängebrücke mit versteiften Kettenwänden, die 1860 im Zuge der Wiener Verbindungsbahn über den Donaukanal erbaut, später aber beseitigt wurde. Schnirch starb 1868.
28 ) Einer Äußerung des k. k. Hofbaurates zur Hofzahl 4052/228 vom Jahre 1825, deren Original sich im Archive des gräfl. Magnisschen Schlosses in Straschnitz vorfindet und mir von der Archivverwaltung in zuvorkommender Weise nebst vielen anderen auf die Kettenbrücke bezüglichen Akten zur Einsicht überlassen wurde, entnehmen wir folgende Daten:
Die Länge der Brücke als Fahrbahn beträgt von einem zu dem andern Pfeiler 90 Schuh, ihre Breite 14 Schuh; die Entfernung der Stützpfeiler der Ketten an den beiderseitigen Pfeilern 64 Schuh, der Pfeil der Kettenkrümmung beträgt 9 Schuh, die Ketten sind zu beiden Seiten in die Erde unter einem massiven Steinpfeiler befestigt, unter welchem eine 4% Schuh lange, 3 Schuh breite, VA Zoll starke Platte von Gußeisen angebracht ist, durch welche die Ketten laufen und welche mittels eines starken Durchschubes unterhalb befestigt sind. Die Platte ist mit Quadersteinen beschwert, welche in den 10 Schuh langen, 4 Schuh dicken Pfeiler eingemauert sind, deren jeder eine Last von 500 Zentner, alle vier aber von 2000 Zentnern ausmachen. Die Brücke ist mittelst 8 Ketten, deren 4 zu beiden Seiten in 2 Abteilungen angebracht sind, aufgehängt. Die Glieder dieser Ketten sind aus 9 Schuh bis 9 Schuh 16 Zoll langen und % Zoll im Quadrat starken Stangen angefertigt, an welchen 19 Tragstangen angebracht sind, welche an ihre unteren Enden zwei der ganzen Länge nach durchlaufende, 2 Zoll hohe, % Zoll starke Tragschienen umfassen, auf welchen das hölzerne Fahrbett ruht.
Die beiderseitigen Unterstützungspfeiler sind nahe am Ufer erbaut und auf die Höhe des höchsten Wassers kaum 3% Schuh unter dem Erdhorizont, auf einem pilotierten Rost gegründet; da dieser Rost dem Wechsel des Wassers ausgesetzt bald trocken, bald naß sein wird, so wird nach Jahren genaue Aufsicht gepflogen werden müssen, damit die allfälligen Verwesungen des
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