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In der Heimat - In der Schweiz - In Österreich : mit einem Bildnisse / von Alfred Birk
Entstehung
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Anmerkungen

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waren, soweit der Überschuß des Peage- und Brückenzollerträg- nisses dazu hinreichte. Nach 40 Jahren konnte der Rückkauf der Brücke statthaben. Den Experten Negrelli und Ing. Pichard aus Lausanne lag auch die Frage vor, ob die vom Erbauer ge­wählte Art der Konservierung der Drähte: Eintauchen in Kalk­milch, genügend erscheint.

46 ) Ausflug nach Frankreich, England und Belgien zur Beob­achtung der dortigen Eisenbahnen, mit einem Anhänge über An­wendung von Eisenbahnen in Qebirgsländern von L. Negrelli, Oberingenieur der Kaufmannschaft in Zürich. Frauenfeld, Druck und Verlag von Ch. Beyel, 1838.

47 ) Negrelli gibt folgende Beschreibung des Bauwerkes:Die Schichte, in der man arbeitete, bestand in einem Gemisch grün­lichen, mit einer Menge kleinen Stücke Muschelschalen ver­mischten Tones, welcher löffelweise ausgegraben wurde. Jede Zelle ist gerade so geräumig, daß ein Mann darin stehen und sich spärlich bewegen kann. Das Wasser sickert vorn am Schild wie eine starke Dachtraufe herab, weshalb die Arbeiter mit einem Überkleide von Wachsleinwand versehen sind und oft abge­wechselt werden müssen. Dieses Wasser läuft in einen gegen die Mitte des Tunnels befindlichen Behälter und wird von dort mittelst einer Dampfmaschine von 32 Pferdekraft, die sich in dem Senkturme befindet, ausgepumpt, welche Maschine zugleich auch alle ausgegrabene Materie an den Tag fördert. Der Tunnel selbst, welcher 1300 Schuh lang werden soll, war zur Zeit, als ich mich in London befand, etwas über 700 Schuh weit getrieben.

Die Einfassungswände dieses Tunnels haben eine tonnen­artige Gestalt, sind mit zwei Schichten Backsteinen kreisförmig überwölbt, und am Fuße an einem gleichkonstruierten, aber ver­kehrt liegenden Bogensegment angesetzt. Mittelst einer Reihe durch halbkreisförmige Bogen zusammenhängender Pfeiler von gleicher Gestalt ist der Tunnel in zwei gleiche Hälften geteilt, wo­von eine für die kommenden, die andere für die gehenden Fuhr­werke bestimmt ist. Die reine Breite von jeder dieser Tunnel­öffnungen beträgt 12 Fuß 5 Zoll, wovon 2 % Fuß auf das Trot­toir, 8 Fuß auf die Fahrbahn und das übrige auf die Seitengraben fällt. Die Höhe des Tunnels im Licht beträgt 16 Fuß.

Ich muß aufrichtig gestehen, daß mir diese Dimensionen für solch ein außerordentliches Werk und gegenüber dem enormen