Ich mußte mich an den Tauen halten und sah zu.- Der Ka-pitain ging sehr beunruhigt auf und ab und ich bemerk-te wie er Anstalten treffen ließ das Steuerruderwelches sehr in Gefahr war zu befestigen.- Nachdemich ganz durchnäßt und des Anblickes satt war gingich resignirt in meine Kajütte legte mich aufs Bettund Dank sey es meiner Jugend ich schlief bald ein.1ten April. Heute früh haben wir wieder schönesWetter.- Ich sah dieß immer schon von meinemKajütenfenster aus.- Wenn ich draußen an derOberfläche des Meeres heftige Brardungen sah,wußte ich daß es stürmisch war, bemerkte ich die-se nicht zog ich mich etwas beruhigter an. Ge-gen 10. Uhr sahen wir Land es ist dieß die InselLissa1 der Schlüßel zum adriatischen Meere .Abends bewunderten wir den Aufgang des Mondes.2te April.- Die Nacht war wieder außerordent-lich stürmisch, daher sich unser Kapitain entschlie-ßen mußte den Hafen von Ragusa2 aufzusuchenum nicht etwa einer größern Gefahr ausgesetztzu sein.- Gegen 11 Uhr kommen wir in den Hafen.Derselbe heißt nicht Hafen von Ragusa sondern
Hafen von Gravosa .- Er ist außerordentlich schön,und trefflich vom Winde geschützt. Wir fuhrenans Land, froh wieder auf stabilern Grund zutretten, durch das Schaukeln des Schiffes ganzverwöhnt,- konnten wir alle kaum gehen.O! wie schön ist die hier schon weit vorgerückteVegetation.- Alles war grün und blühte.- Ra-gusa ist von Außen sehr schön anzusehen.- VonInnen ist es schweinisch und hat enge Straßen.Man sieht jedoch hier Gebäude im pizantinischenStyle, die mich überraschten.3 Geistliche gibt eshier in Massa.- Ein bekannter Priester desMayer führte uns in die Kirche zur Himmel-fahrt Maria ’'s und zeigte uns den Reliqien Schatzderselben.- Er besteht aus Gebeinen mehrererHeiliger die man prächtig in Gold und Silberfaßte.- Unter Andern soll auch ein Tuch, wel-ches man in einen großen massiv silbernen Ka-sten aufbewahrt, dasselbe sein, welches man alsWindel benützte als Christus gebohren wurde.Es ist weiß und aus Palmenfassern gewebt.Von diesen Tuche erzählte uns obbesagter Priester
Heutige kroatische Insel Vis.
↩Dubrovnik, heutiges Kroatien.
↩Der Verweis auf den byzantinischen Einfluss auf das Stadtbild Dubrovniks sowie weitere detaillierte Beschreibungen der Städte entlang der Seeroute nach Alexandrien belegen das ausgeprägte Interesse des jungen Ingenieurs für Architektur. Zu seinen späteren Bauwerken zählen das Schloss Miramare bei Triest (1860 fertig gestellt) und die I. Wiener Hochquellenleitung (1873 eröffnet). ist ein Beispiel für das Architekturinteresse Junkers.
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