svon der Arbeit zu Hause kammen setzten wir unsum die Zelte herum und rauchten oder wir rittenein wenig dem Meeresufer entlang, oder wir gin-gen nach den Ruinen Pelusiums und einer andernsehr nahen Nahmens Faramah wo wir Muscheln,alte Münzen Glas etc fanden, welches wir alsAndenken mit uns nahmen1.- Auch die Nächte wa-ren bisher ruhig und wir hörten nur die dump-fen Rufe unserer Wachposten, als uns in derNacht vom 18 May plötzlich ein Gewehrfeuer un-serer Posten weckte.- Wir sprangen aus den Zel-ten und glaubten uns wenigstens belagert vonBeduinen, allein es waren ganz andere Gäste,die unsere braven Soldaten so empfingen.- In derstillen sternenhellen Nacht nähmlich, sahen wirin einer Entfernung von 200. Schritte ein RudelHiänen die gierig nach unsern Schöpsen, Taubenund Eseln herüberstaarten.- Durch die Gewehr-salve unserer Soldaten erschreckt,- begaben siesich eilig in die Flucht und beunruhigten unsseit dieser Zeit nur selten mehr, – und wennwir auch hie und da, besonders früh Morgens
welche antraffen, so waren sie es immer, die dieFlucht ergriffen, da wir meistens unsere Pistoleabfeuerten.Nichts war für uns angenehmer als wenn wirBriefe von unsern Angehörigen aus Europa be-kammen, und ich muß sagen, ich ließ immer diePost hoch leben, sobald ich in der Wüste zwischenSyrien und Egypten einen Brief mit der Uiber-schrift von"Saubersdorf in Österreich“2 erhielt._Wir machten in unserer Arbeit nur selten freieTage, wechselten jedoch so mitsammen ab, daßjeder alle 3tn Tag einen Ruhetag hatte, den erdann mit Berechnen und zeichnen zubrachte._Am Pfingstsonntage der bald herankommen soll-te, wollten wir doch alle frey sein und wünsch-ten für diesen Tag eine Pflicht mit einer Unter-haltung zu verbinden.- Dazu hatten wir die besteGelegenheit, indem wir von den Beduinenhörten,- 4 bis 5. Stunden in der Wüste gegenSuez zu sey eine Quelle süßen Wassers3.- Dadies etwas sehr Wichtiges für den Canalbausein konnte so unternahmen wir eine Reise zu
Das Sammeln und Mitnehmen von Fundstücken aus ältägyptischen Stätten (Pelusium und Tell el Farama) stellt ein koloniales Verhalten dar.
↩Carl Junker stammt aus dem niederösterreichischen Dorf Saubersdorf.
↩Die Beduinen als nomadische Wüstenbewohner, kennen die Wasserstellen und Weideplätze in der Wüste.
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