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Unter den vielen Arrangements, die bei Einführung von Holzln'arbeitungs-iMascbinen zur Ersparnis« an Zeit und Arbeit eingefiihrt worden sind, bat wohl dasjenige für die schwalben- schwanzförmige Verzahnung in Brettern am meisten Schwierig­keiten geboten und das grösste Interesse eingetlösst.

Die schon in der Pariser Weltausstellung ausgestellte und in Thätigkeit gesetzte amerikanische Maschine von Armstrong, welche die Bewunderung aller Sachverständigen auf sich zog*), war auch diesmal wieder von Hobinson und Sächsische Maschinen- Fabrik in Chemnitz vorgeführt**).

*) Ausser dieser war auch eine österreichische Zinken-Fraismaschine von A. Ganz in Ofen, welche wegen der durchwegs neuen Anordnung und der Gewährung mannigfacher Vortheile in der Fabrieation ebenfalls die Auf­merksamkeit der Fachleute auf sich zog. Beschreibung und Zeichnung der Maschine finden sich in dem officiellen Berichte über die Weltausstellung von 1807, Band 2, 6. 281. Die Red.

**) Zwei mit spiralförmig eingelegten Sägen versehene, unter schiefem Winkel zu einander stehende Scheiben, welche durch konische Räder gegen­seitig in Drehung versetzt werden, schneiden die für die Schwalbenschwänze erforderlichen Tiefen in das Holz, und zwar vollführt die eine Säge den rechten, die andere Säge den linken schiefen Schnitt. Ausserdem sind die Sägen am einen Ende etwas umgebogen, um während des Eindringens am unteren Ende des Schwalbenschwanzes den quergehenden Schnitt hervorzu­bringen Durch die Fortbewegung des Tisches, auf dem das Brett auf- geklammert ist, werden die betreffenden Zähne oder Ausschnitte in gewünschter Entfernung von einander gemacht. Dm die Zähne statt der Ausschnitte zu verfertigen, bedarf es nur einer Umdrehung der Scheiben um 180 und die Maschine ist für diese Arbeit hergerichtet.

Es bedarf bei dieser Maschine wohl keines Commentars, dass sie nur lur eine massenhafte Production, hauptsächlich von Kisten, ihre Anwendung linden wird

Diese Chemnitzer Zinken-Fraismaschine besteht darin, dass vier in einem Schlitten gelagerte Messerköpfe mit ihren Messern, welche sehr schnell rotiren, durch die Auf- und Abbewegung desselben, die Zinken oder Aus­schnitte in das vorne befestigte Brett einfraisen. Die schiefe Richtung der Schwalbenschwanz-Linien wird dadurch hergestellt, dass beim Heben des Messerschlittens durch einen Stift ein Hebel gedreht wird: eine damit in Verbindung stehende Schraube vollbringt einen Theil ihrer Drehung und erhalten die damit verbundenen Messerköpfe eine seitliche Bewegung, wo­durch beim Heben des Schlittens eine schiefe Fläche angefraist wird. Mit dieser Maschine ist man auch im Stande, einerseits verdeckte schwalben-

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