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pin, dass ein solcher Magnet dem Studium ganz eigene Erleich­terungen bieten muss. Die Menge des Magnetismus wird hiebei durch zwei rechtwinkelige Dreiecke repräsentirt, welche diese Figur vorstellt; die Pole des Magnetes sind in der Höhe des Schwerpunctes der beiden Dreiecke u. s. w. Aber dieser Normal- Magnet hat noch eine sehr wichtige Eigenschaft, die nicht noth- wendig in dem hier Vorausgeschickten liegt; er hat nämlich die Maximalstärke erreicht, und wenn man noch neue, ebensogut magnetisirte Lamellen hinzugibt, so wird dadurch die Intensität des Magnetismus keineswegs erhöht, da nach der schon von Coulomb beobachteten Kegel, jede Lamelle ihre Nachbarin schwächt.

Wenn wir sagen, dass der Magnet sein Maximum erreicht hat, so darf man daraus noch nicht schliessen, dass die Hinzu- fiigung neuer Lamellen auch dann seine Kraft nicht erhöhen würde, wenn seine Pole mit Armaturen aus weichem Eisen ver­sehen wären, welche den Magnetismus gleichsam Zusammenhalten (Magnetisches Magazin). Und in der That, um den Armaturen eine Kraft zu geben, die jenen der Lamellen gleich, muss die Zahl derselben über das oben besprochene Maximum hinaus ver­mehrt werden. In dieser mit der eisernen Armatur (Fuss) ver­sehenen Form kann derselbe sogar ein viel grösseres Gewicht tragen als nur mit den Lamellen.

Nach Feststellung dieser Grundidee hat Jamin den Einfluss der Breite der Lamellen und ihrer Längen untersucht, wovon die eine für die Quantität, die andere für die Intensität des Magne­tismus von Wichtigkeit ist. Und er fand endlich, dass ein Magnet von einer gegebenen Dicke eine grössere Intensität hat, wenn er aus mehreren Lamellen besteht, als bei einer einzigen von der­selben Dicke, und er hat daher zur Herstellung seines Stahl- Riesenmagnetes sich sehr dünner Stahl-Lamellen bedient*).

*) Jam in hat uns durch diese theoretische Construction seines Normal- Magnetes und durch die Verwirklichung seiner Theorie in dem uns hier vorgeführtenBlatter-Magnete die Geheimnisse der Verfertigung der künst­lichen Magnete entschleiert, und es kann nunmehr keinem Mechaniker mehr schwer werden, die zur Streichung der kleineren Magnete und Bussolcn- Nadeln so wichtigen permanenten Magnete herzustellen. Er hat einfach die