337

Es ist ein Verdienst des Prof. Hughes, dessen Druck- Telegraphen in seinen Arbeiten Alle kennen (es ist jener Tele­graph, von dem die hei uns ausgegebenen gedruckten Telegramme stammen), zuerst an die Stelle der elektrischen Kraft zur Bewe­gung der Maschine, eine andere z. B. ein Gewicht oder eine Feder gesetzt zu haben. Wie in einer Uhr das Pendel, so wirkt hier die elektrische Kraft einfach als Auslösung; der liest wird so­dann durch irgend ein Uhrwerk vollführt, welches durch dies Gewicht, resp. Feder, in Bewegung gebracht wird.

Diesen sehr bedeutenden Fortschritt hat auch Jaite seinem Telegraphen zu Grunde gelegt.

Es ist uns hier nicht möglich den ganzen Jaiteschen Telegraphen genau zu beschreiben, wir begnügen uns, die Grundidee zu geben: der vom Berliner Mechaniker Gurlt sehr schön ausgeführte Apparat, der im ersten Augenblicke sehr complicirt zu sein scheint, zerfällt bei genauerer Betrachtung einfach in zwei Morse-Apparate, von welchen jeder seinen eigenen Stift bewegt.

Die beiden Apparate sind so gegen einander symmetrisch aufgestellt, dass die zwei Stifte nebeneinander stehen, resp. ihre Zeichen auf der Länge des Papierstreifens bei gleichzeitigem Aufschlagen senkrecht über einander zu stehen kommen. Ausser­dem geschieht das Zeichengeben nicht durch Beliefschrift, son­dern durch Lochen des Papierstreifens, ein Verfahren, das, wenn wir nicht irren, schon von Bain vorgeschlagen, den Vortheil besitzt, sicherere Zeichen zu geben, und da gleichzeitig selbst bis 0 Streifen gelocht werden können, für das Copiren grössere Bequemlichkeit bietet. Alle Zeichen bestehen nur aus Löchern, resp. Puncten, die so neben-, resp. übereinander zu stehen kom­men, dass sich daraus ein um sehr Bedeutendes kürzeres Alphaltet zusammenstellen lässt, als jenes der Morse-Apparate. Den beiden Morse-Schrift-Empfängern stehen natürlich zwei Taster gegenüber und wird daher mit beiden Strömen gearbeitet. Der elektrische Strom besorgt jedoch nur die Auslösung oder das Echappement, der Rest geschieht durch ein Gewicht.

22