senilem Wasser für die ausgiebigste Entfernung der faulenden Stufte sorgen. Auf diese Weise entstand das sogenannte Spi'il- oder Schwemm-System, welches, obgleich in den meisten Haupt­städten angewendet, noch weit davon entfernt ist, auf Vollkom­menheit Ansprueh machen zu können. Abgesehen davon, dass dasselbe ein weit verzweigtes Kaiialnetz. eine kostspielige, in alle Häuser führende Wasserleitung (zur .Spülung der Aborte) fordert, so lässt es die Fäealstotfe für die Landwirthsehaft verloren gehen. Um diesem lehelstaude zu begegnen, ist England wieder einen Schritt weitergegangen und benützt gegenwärtig den Inhalt der unterirdischen Kanäle zur Düngung von grossen Landtiächen, welche bisher für die Hodem-ultur wegen des gänzlichen Mangels an Humus-Bestandtheilen ohne allen Werth waren. Eine Variante der Nutzbarmachung des Kanal-Inhaltes besteht in dessen Trock­nung und Verarbeitung zu (iuauo.

Vollkommener als das Spül-System ist, meiner Meinung nach, das Tonnen-System. Seine Vorzüge bestellen in der billigen Herstellung der Anlagen, in der ungeschmälerten Erhaltung der Excremente für die Zwecke der Landwirthsehaft und endlich in der vollständigen Verdrängung der Senkgruben, mithin in der Reinhaltung des Untergrundes. Dasselbe verlangt jedoch einen pünctlichen Dienst für die regelmässigen Ausleerungen der- calien *).

ln letzter Zeit wurde vom Uapitän Liernur ein anderes sehr geniales System aufgestellt, welches sich auf die Separirung des Nutz- und Regenwassers (dieses wird in die Strassen-Kanäle abgeführt) von den Excrementen basirt. Letztere werden mittelst mächtiger pneumatischer Maschinen durch eine Röhrenleitung in besondere Reservoirs getrieben und hier in Fässer gefüllt, um die zweckentsprechende Verwendung zu linden.

*) Eine wesentliche Bedingung für die praktische Durchführung dieses Systemes bildet jedoch die Anwendung von Scheidungs-Apparaten (appareils separateurs). Dieses sind Behälter aus Holz, Eisen oder Gement, welche die Bestimmung haben, die aufgenommenen Stolle nach festen und flüssigen zu trennen, um dadurch nicht nur die rasche Fäulniss und zum Theil den üblen Geruch zu verhindern, sondern auch eine Trennung der Stoffe im Interesse der ihrer Natur am meisten entsprechenden Verwerthung zu erzielen.