und (las Küstenland geben rühmliches Zeugniss von der dem Arbeiterstande gezollten Bücksicht und bekunden zugleich den ausserordentlichen Fortschritt, welchen der Kaiserstaat in dem kurzen Zeiträume von fünf Jahren auf dem Gebiete einer Thä- tigkeit gemacht hat, welche den humanen, moralischen und socialen Interessen eines grossen Theiles der Bevölkerung ge­widmet ist.

Die Collectiv - Ausstellung des deutsch - polytechnischen Vereines in Frag zählt allein gegen 30 Aussteller von Arbeiter- Wohnungen und beweist die besondere Sorgfalt, welche Gross- Industrielle, Bahn-, Actien- und andere Gesellschaften des gewerb- fleissigen Böhmen der Lage ihres zahlreichen Arbeiter-Personales schenken. Nicht nur sind sie bemüht, durch Benützung der in anderen Ländern gemachten Erfahrungen solide und bequeme Wohnungen herzustellen, sondern auch die auf die körperliche Entwicklung und geistige Ausbildung der Familie bezüglichen Elemente, als: Schulen, Kinder-Bewahranstalten, Bade- und Waschhäuser, Bestaurationen u. s. w., nach Bedarf der Colonie und den zu Gebote stehenden Mitteln ins Leben zu rufen. Wir bedauern nur, dass die in geometrischen Zeichnungen vorgeführten Anlagen nicht durch erläuternden Text ergänzt waren, um aus demselben die auf den Stand der Arbeiter, die Zahl der Häuser, Herstellungskosten *) und andere wissenswerthe Einzelheiten be­züglichen Elemente schöpfen zu können. Vollständiger nach dieser Kichtung war die Vorführung des auf die Anlage eines Arbeiter­viertels bezughabenden Projectes der Spinnfabriken in Strazig bei Görz**), und geradezu musterhaft zu nennen ist die von der

*) Diese waren nur von der k. k. österreichischen Staatseisenbahn- Gesellschaft für die in Brandeisl und Ivladno errichteten Colonie-Gebäude angegeben.

**) Die Eigenthiimer der Spinnfabriken in Strazig, die Hrn. Ritter, Rittmeyer & Comp., beschäftigen 1300 Arbeiter (Männer und Frauen). welchen es bei dem fühlbaren Mangel von Wohnungen in Görz und Umgebung bei­nahe unmöglich wird, eine selbst für die bescheidensten Ansprüche genügende Unterkunft zu finden. Bei so bewandten Umständen beschlossen die Fabriks­besitzer bereits im J. 1871 durch Erbauung der erforderlichen Anzahl von Häusern den Arbeitern nach Maassgabe des Bedarfes billige und gesunde