zollen. Dagegen müssen wir sehr bedauern, dass andere Flick- Arbeiten ausgestellt wurden, welche wirklich kaum den ein­fachsten Ansprüchen Genüge leisten.

In W e i ss - S t i c k e r e i gab es auch manches Schöne: darunter zwei Sacktücher aus Kagusa, ungemein fein und genau ausgeführt, und eines von 0. M. Zebrack aus Wien. Ein weisses Kleid in Hand-Näherei von Angela Devetek aus Triest war mit vieler Fertigkeit und grosser Accuratesse hergestellt. Eine der Arbeiten, die am meisten hervorragte und auf höheres Kunst- verständniss Anspruch hatte, war eine Flach-Stickerei (ein Tauf- Deckchen) von Grätin Zichy-Metternich. Gleich nach dieser fiel dem Auge eine Flach-Stickerei von Clementine Kohnberger auf, die sowohl wegen der malerischen Farben-Zusammenstellung, als der Technik halber, das vollste Lol* in Anspruch nahm. Die vielen Frivolitäten dürfen auch nicht übergangen werden, da einige davon die höchste Vollkommenheit erreichten. Ein Fichu in Häkel-Arbeit, von Veronica Kreiner aus Wien, verdient nicht minder in der Keilte der vorzüglicheren Arbeiten genannt zu werden. Unter den letzteren müssen auch die Schmetterlinge von Frau Lordschneider in Triest erwähnt werden, die sich mit liecht durch die naturgetreue Nachahmung die wärmste Aner­kennung erworben haben.

Abgesehen vom Pavillon für Frauen-Arbeiten war Oester­reich noch anderweits durch Frau Marie Kenkovifcs und Eduard Lichter in Wien auf das Würdigste vertreten. Heide stellten Vorzügliches in Flach- und Hunt-Stickerei jeder Art aus.

Das allgemeine, edle Streben, welches die Frauen Oester­reichs in der Wiener Weltausstellung kundgegeben, tiösst uns viel Vertrauen ein. Wäre auch manches Wünschenswerthe noch zu ergänzen, so dürfen wir wohl annehmen, dass der Fortschritt, den die Frauen in ihrem Wirkungskreise in den letzten zehn Jahren erreicht, ein achtungswerther ist, und deshalb wollen wir auch einer besseren, sicherndem! Zukunft für sie entgegensehen.

Emma von Gossleth.