Seidenwaaren . . . mit 14.7 Millionen Gulden

Baumwollwaaren . . » 9.4 » »

Stroh-und Bastwaaren » 4.0 » »

Kautschuk- und Gutta-

»

perchawaaren . . mit 4.9 Millionen Gulden Kürschnerwaaren . » 3.6 » »

»

Im Ganzen steht einer Einfuhr von 175 Millionen eine Ausfuhr von 6o. 7 Millionen Gulden gegenüber, das gibt ein Passivsaldo von rund 115 Millionen Gulden. Darunter werden gewiss Specialitäten sich befinden, die Oesterreich-Ungarn vielleicht niemals erzeugen wird, aber es wird darunter auch und das kann man vom grösseren Theile der Einfuhr be­haupten Artikel geben, die sehr wohl im Inlande erzeugt werden können. Es wäre nicht unbedingt nothwendig, aus England soviel feine Baumwollgarne und Baumwollwaaren, Eisen und Maschinen zu beziehen, auch nicht nothwendig, in Wollgarnen, chemischen Hilfsstoffen vom Deutschen Reiche abhängig zu sein, in Seidenwaaren französische, deutsche und schwei­zerische Artikel zu bevorzugen. Der Unternehmergewinn könnte im Inlande bleiben, die Eisen­bahnen könnten befruchtet, dem Staate mehr Steuern zugeführt werden, vor Allem aber Tausende von Arbeitern mit ihren Familien Brot erhalten, wenn man die gewöhnlichen Verbrauchsartikel in genügender Menge und in gleicher Güte im Inlande selbst erzeugen würde. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass ein nicht unwesentlicher Theil dieser Einfuhr auf die bei uns noch stark ein­gebürgerte Vorliebe für das fremdländische Erzeugnis zurückzuführen ist. Der Engländer, der Deutsche, der Amerikaner ist stolz auf seine Industrie und bevorzugt sie wo nur immer möglich, und selbst mit Opfern. _

V

VERHÄLTNIS VON LANDWIRTHSCHAFT UND INDUSTRIE IM AUSSENHANDEL.

eiche Rolle Landwirthschaft und Industrie in unserem Aussenhandel spielen, geht aus der letzten Uebersicht (Seite 76) hervor. Darnach entfallen von dem Ge-

sammt-Waarenverkehr auf:

in der Einfuhr in der Ausfuhr Percente

Bodenerzeugnisse . Industrieerzeugnisse

60.6

39.4

Drei Fünftel der Einfuhr bestehen daher in Landwirthschaftsproducten, zwei Fünftel aus Fabrikaten. Bei der Ausfuhr halten sich mit Rücksicht darauf, dass in der obigen Tabelle einzelne schon den Charakter eines Halbfabrikates tragende Waaren unter die landwirthschaft- lichen Producte eingereiht sind, Landwirthschaft und Industrie ungefähr die Wage. Viel gün­

stiger erscheint das Werthverhältnis zwischen Landwirthschaft und Industrie nach der weiter­

gehenden Untertheilung unserer amtlichen Statistik, 1 ) welche im Specialhandel ausweist:

nach den einzelnen Productionsgruppen:

Einfuhr Ausfuhr

nach Rohstoffen und Fabrikaten:

Einfuhr Ausfuhr Percente

Erzeugnisse

Percente

d.Land-u.Forstwirthschaftu. Fischerei 46.48 36. 0 6 Rohstoffe,

des Bergbaues und Hüttenbetriebes . 10.84 6 . 2 i Halbfabrikate

der Industrie.42.68 57-73 Ganzfabrikate

55-32 4 I -12

15.71 13.37

28-97 45 -si

Waaren überhaupt

. 100.00 100.oo Waaren überhaupt . . . 100. 00 100. 00

: ) Statistik des auswärtigen Handels des österr.-ungar. Zollgebietes im Jahre 1896, I. Bd., I. Abth.

Die Gross-Industrie. I.

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