Das entgegengesetzte Bild zeigt unsere Ausfuhr. Nach dem Deutschen Reiche, Italien, führen wir hauptsächlich landwirtschaftliche Producte, nach den Balkanstaaten, den Ver­einigten Staaten, Grossbritannien, Schweiz und Frankreich vorwiegend Fabrikate aus.

Welche Artikel spielen nun die Flauptrolle in dem Verkehre mit den einzelnen Ländern? Besehen wir uns, um darüber Klarheit zu erhalten, vorerst unseren Handel in Rohstoffen.

Aus dem Deutschen Reiche beziehen wir vornehmlich: Steinkohle und Coaks (3o Mill. Guld.), Wolle (20), Gemüse und Sämereien (5), Felle und Häute (4), Mineralien (5), wozu noch Baumwolle (8), diese aber offenbar nur als Durchfuhr, hinzukommt.

Dagegen besteht unser Absatz an Rohstoffen nach dem Deutschen Reiche hauptsächlich in: Gerste (32 Mill. Guld.), Malz (12), Eiern (32), Bettfedern (10), Fellen und Häuten (9), Obst (6), Kleesaat (6), Hopfen (4), Ochsen und Kühen (15), Geflügel (5), Holz (33), Braun­kohle (24), Mineralien (9 Millionen, darunter Eisenerze und Porzellanerde mit je 2 Mill. Guld.), Wolle (6), Klee (7) u. s. w.

Unsere Einfuhr aus Italien besteht hauptsächlich in Wein (9), Seide (6), Südfrüchten (5), feinen Gemüsen und Obst (4), unsere Ausfuhr dahin in Pferden (15), Holz (i3) und Seide (4 Millionen Gulden).

Der Verkehr mit der Schweiz beschränkt sich in der Einfuhr auf Seide (4) und in der Ausfuhr auf Getreide (4), Malz (4) und Holz (4 Millionen Gulden).

Frankreich liefert uns etwas Seide (2) und kauft von uns Fassdauben (6), Schafe und Pferde (zusammen für 3 Millionen Gulden).

Russland hinwieder ist unser Bezugland für Eier (12 Millionen Gulden, eigentlich nur Durchfuhr), Flachs (5), Getreide (4, vornehmlich Roggen), Saaten und Samen (3 Millionen Gulden) und unser Absatzland für Holz.

Mit Grossbritannien ist der Handel in Rohstoffen unbedeutend. Bemerkenswerth ist nur die Einfuhr von Wolle (3) und die Ausfuhr von Eiern (4 Millionen Gulden).

Den Rohstoffhandel mit den Balkanländern betreffend, ist nur die Ausfuhr von weichen Sägewaaren (nahe 3 Millionen Gulden) und Pferden (1 Million) nach Rumänien hervorzuheben. Die Rohstoffeinfuhr ist bedeutender. Griechenland versorgt uns mit Feigen (3), Korin­then (1), theilweise mit Fellen und Häuten (2, meist Lammfellen); die Türkei sendet uns haupt­sächlich Tabak (7) und wie Griechenland auch Felle (2) und etwas Korinthen ( l j 2 Million). Aus Rumänien kommt vorwiegend Mais (2) und anderes Getreide, sowie Schweine (1). Von Serbien, dessen Grenzverkehr besonders ermässigte Zölle geniesst, kaufen wir Ochsen (4), Schweine (3), frisches Fleisch (2 Millionen Gulden) auch etwas Getreide. Der Rohstoffverkehr mit Bulgarien ist dagegen unbedeutend, jener mit Montenegro verschwindend.

Als Bezugsländer kommen noch in Betracht die Vereinigten Staaten für Baum­wolle (22), Baumwollsamenöl und Schweinefett (mit je rund 2 Millionen Gulden), Brasilien für Kaffee (23), Tabak (4), Britisch-Indien für Thee (4), Jute (5), Baumwolle (16), Rinds­häute (3), Reis (4) und Indigo (4), Aegypten für Baumwolle (4), Cuba, Niederländisch- Indien und übriges Asien für Tabak (mit je 3 Millionen Gulden).

Ein wesentlich verschiedenes Bild ergibt der Handel in Fabrikaten.

Was zunächst die Einfuhr betrifft, so sind es eigentlich nur zwei Länder, allerdings die wichtigsten Industriestaaten, welche hier in Betracht kommen: das Deutsche Reich und Grossbritannien. Was die Fabriken in Oesterreich-Ungarn nicht erzeugen, das liefert uns eben die deutsche und die englische Industrie, namentlich aber erstere. Die übrigen Industrie­staaten, Frankreich und die Schweiz, haben nur in einzelnen Artikeln grösseres Interesse.

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