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Seit dem Jahre 1882 (i.Juni) beziehen inländische, insbesondere Budapester Mühlen auslän­dischen Weizen, vermahlen ihn und exportiren das daraus gewonnene Mehl wieder nach dem Auslande.

Der Mahl verkehr zeigt folgende Bewegung:

Einfuhr von Weizen Ausfuhr von Mehl

Mill. Metercentner Mill. Gulden Mill. Metercentner Mill. Gulden

1891 . .

O. 97 o

9-3

0.384

6.0

1892

1 . 32 4

12.1

0.656

IO.5

1893 . .

tv.

00

HH

9-9

0.952

I 4 -o

1894 . .

1.712

8-3

I -IOI

14-9

1895

I-o 9 3

5-7

1.279

15-6

Der zum Vermahlen bestimmte Weizen wird aus Serbien, Rumänien und Russland ein­geführt, das daraus erzeugte Mehl auf dem Wege zur See (via Fiume) nach England, Frank­reich und Brasilien, auf dem Wege über die Landesgrenze nach dem Deutschen Reiche wieder

ausgeführt. Das Nähere geben die folgenden Ziffern für das Jahr 1895:

Einfuhr von Weizen Ausfuhr von Mehl

Mill. Metercentner Mill. Metercentner

aus Serbien . . . o. 44 8 nach England. 0.625

» Rumänien . . 0.325 * dem Deutschen Reiche . 0.235

» Russland . . . 0.307 » Frankreich. o. ]2 i

. » Brasilien.o.m

Zusammen . . i. 09 3 .

Zusammen . . 1.279

Die inländische, beziehungsweise die ungarische Weizenproduction genügt daher nicht, um die Budapester Mühlenindustrie in normalen Jahren hinreichend zu beschäftigen.

Gegenüber dem Mahl verkehr tritt alle übrige Veredlung weit zurück. Von einiger Bedeutung ist noch die Einfuhr von Reis in Hülsen, der, wenn für Reismühlen zum Poliren bestimmt, nur die Hälfte, zur See eingeführt nur den vierten Theil des bestehenden niedrigsten Zolles zu entrichten hat. Im genannten Jahre gelangten zur Einfuhr hauptsächlich aus Britisch­indien 0.322 Millionen Metercentner Reis im Werthe von 3 .j Millionen Gulden, wovon nur ein kleiner Theil (o. 027 Millionen Metercentner im Werthe von nicht ganz o. 5 Millionen Gulden) zur Wiederausfuhr gelangte. Von den übrigen Arten des VeredlungsVerkehres wären noch hervorzuheben: die Einfuhr von Reis aus Britisch-Indien zur Stärkefabrication unter den oben genannten Zollbegünstigungen; ferner die Bleiche von Flachsgarnen, das Färben von Baumwollgarn (Bezug aus England, Absatz nach der Türkei); das Bedrucken von Baumwoll- waaren, gemeinen, glatten, rohen (Bezug aus der Schweiz, Absatz nach Hamburg, Deutschland und Italien), von Baumwollwaaren, feinen, rohen (Bezug vornehmlich aus England, Absatz hauptsächlich nach Italien); das Besticken von feinsten Baumwollwaaren (Bezug aus der Schweiz zur Wiederausfuhr 10 Millionen Gulden nach der Schweiz); weiters die Anfertigung von Kleidern (i. 8 Millionen Gulden Wiederausfuhr), das Nähen von Handschuhen (Wieder­ausfuhr i. 8 Millionen Gulden), die Erzeugung von Handfeuerwaffen (China), Locomotiven, Waggons, Schiffen und Anderes mehr.

Die Losung im Inlandverkehr (der ungewisse Verkauf durch Beschickung inländischer Märkte) und ebenso die Reparaturen im Inlande sind unbedeutend.

Einen grösseren Umfang dagegen hat wieder der «sonstige Vormerkverkehr», zu dem der Verkehr in Mustern zum Vorzeigen, Ausstellungsgegenständen, Emballagen zur Füllung

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