genauester amtlicher Erhebungen des Kohlenvermögens der gesellschaftlichen Werke die Emission einer 4°/ 0 igen, in 45 Jahren amortisablen Prioritätsanleihe im Betrage von 4,400.000 fl. zur Durchführung der Conversion der drei gesellschaftlichen 5°/ 0 igen Prioritätsanleihen erwirkt.

In diesem Jahre erfuhr der Kohlenbesitz der Gesellschaft eine weitere Arrondirung, indem die in der Nähe der Südbahnstationen Römerbad und Tüffer gelegenen Kohlenwerke Bresno und Hudajama durch Ankauf in das Eigenthum der Gesellschaft übergegangen sind. Auch wurde zum Zwecke der Commassirung des gesell­schaftlichen Grubenbesitzes in Bosnien vom Kohlen-Industrie-Verein das Grubenfeld Szlavy erworben.

Von der allgemeinen Strikebewegung im Jahre 1889 sind die gesellschaftlichen Werke trotz der günstigen Lebensbedingungen der Arbeiterschaft nicht verschont geblieben und sind aus der sohin eingetretenen Erhöhung der Arbeitslöhne der Gesellschaft bleibend bedeutende Mehrlasten erwachsen. Nichtsdestoweniger hat die Ge­sellschaft aus freien Stücken die Arbeitszeit der Häuer auf 8 Stunden herabgesetzt, wie überhaupt spontan Alles gethan und vorgekehrt wurde, was in wohlwollender Berücksichtigung der Wünsche der Arbeiter geschehen konnte.

Zur Beschaffung der für die Etablirung der neuen Kohlenwerke erforderlichen Fonds hat die Gesellschaft im Jahre 1893 ein weiteres 4°/ 0 iges Prioritätsanlehen in der Höhe von 1 z j 2 Millionen Goldgulden aufgenommen.

Die Werke Sagor, Trifail, Oistro, Hrastnigg, Bresno, Hudajama, Liboje und Krapina liegen in einem von West gegen Ost streichenden Flötzzuge von über 100 km Erstreckung. Auf dem bezüglichen Terrain sind 848 Grubenmassen und 1552 Freischürfe gelagert.

Die Kohle der steirisch-krainischen Werke ist dunkel schwarzbraun, enthält sehr wenig freien Schwefel und ist zur Locomotivheizung und zu industriellen Zwecken, sowie auch zur Zimmerfeuerung vorzüglich geeignet.

Die Kohle des Werkes Gottschee wird tagbaumässig gewonnen und derzeit fast ausschliesslich an die österreichischen Staatsbahnen abgegeben. In Gottschee besitzt die Gesellschaft 21 Grubenmassen und 14 Freischürfe.

Der Montanbesitz der Gesellschaft in Istrien umfasst 146 Grubenmassen und 383 Freischürfe. Die Werke Carpano-Vines sind durch eine 10 km lange Locomotiv-Schleppbahn mit der Kohlenverladestelle in Valpidocchio am Meere verbunden, woselbst die Verladung der Kohle in die Schiffe bewerkstelligt wird.

Die Istrianer Kohle kann, sowohl was den Heizwerth als auch die sonstigen Eigenschaften betrifft, der englischen Kohle gleichgestellt werden.

An Nebenindustrien bestehen:

a) in Trifail eine Cementfabrik mit 2 Doppeletagenöfen mit einer Leistungsfähigkeit von 4 Waggons Portland 'pro Tag. Der Trifailer Cernent übertrifft, was Qualität anlangt, die behördlich aufgestellten Druck- und Zugfestigkeitsnormen weitaus und geniesst allenorts das beste Renommée. Am Werke Trifail steht ausserdem ein Ziegel-Ringofen mit 16 Kammern und einer Leistung von über 3 Millionen Ziegeln im Betriebe.

b) In Sagor befinden sich eine Glashütte mit 4 Gasöfen, eine Zinkhütte mit 7 Doppeldestilliröfen, 10 Kalköfen und 2 Ziegelöfen;

c) am Werke Carpano steht eine Briquettesfabrik nach System Yeadon mit einer Leistungsfähigkeit von 100 ? per Schicht im Betriebe.

Während des 25jährigen Bestandes der Gesellschaft wurden im Ganzen 15,002.593? Kohle erzeugt. Die Production ist von 140.690? im Jahre 1874 au f 1,128.184? i m Jahre 1897 gestiegen, mit welcher Ziffer jedoch die Leistungsfähigkeit der Werke nicht erschöpft ist.

Die meisten Werke sind mit den Stationen der Hauptbahnen durch Schleppbahnen verbunden, zu welchem Zwecke 16 theils schmalspurige, theils normalspurige Locomotiven zur Verfügung stehen. Die Gesellschaft verfügt über einen Wagenpark von 5258 Hunden und beträgt die Gesammtlänge der Gruben- und Tagbahnen 2o35 km.

Der Stand des bei den Bergbauen und den Industrien beschäftigten Personales beläuft sich auf 66 Beamte, 128 Aufseher und 5719 Arbeiter.

Der gesellschaftliche Grundbesitz umfasst eine Fläche von 1593 ha, wovon ein Theil durch den Bergbau devastirt ist, der grössere Theil aber bewirthschaftet wird.

Zur Unterbringung der Arbeiter dienen 276 Wohnhäuser, ausserdem bestehen noch 197 Werksgebäude.

Der Stand der maschinellen Errichtungen stellt sich auf 68 Kessel mit 1276 m 2 Heizfläche und 73 Maschinen mit 1637 HP.

In den ersten 10 Jahren ihres Bestandes, d. i. vom Jahre 18731882, hat die Gesellschaft an Steuern 848.874 fl. 89 kr., an Actiendividenden 1,591.125 fl. zumeist in neu emittirten Actien gezahlt, während in der folgen­den 15jährigen Periode von i8831897 an Steuern 2,601.996 fl. 69 kr. entrichtet und an Dividenden 5,964.000 fl. unter die Actionäre vertheilt wurden, so dass seit Gründung der Gesellschaft 3,450.871 fl. 58 kr. an Steuern und 7,555.125 fl. an Dividenden ausgezahlt worden sind.

Der Buchwerth des Grund- und Waldbesitzes sämmtlicher Hochbauten, der Maschinenanlagen, der In­dustrien und des Inventars mit Ende 1897 beträgt 893.928 fl. 17 kr.

Schliesslich sei noch bemerkt, dass in Trifail aus Rücksicht auf die bessere Ernährung der Arbeiterkinder eine Milchwirthschaft ins Leben gerufen worden ist, welche jährlich über 80.000 l Milch an die Werksarbeiter zum Selbstkostenpreise abgibt.

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