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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Erster Band
Entstehung
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277
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VI. Einen grossen Bergbau bei Mähr.- und Poln.-Ostrau nennt die Kaiser Ferdinands-Nord­bahn ihr Eigen. Einen Theil dieses Bergbaues erkaufte die Nordbahn im Jahre 1855 von Baron Klein, den anderen im Jahre 1856 vom hohen Montanärar, und erweiterte denselben bis heute ganz gewaltig. Ersterer Bergbautheil wurde in den Jahren 1843 bis 1846, letzterer im Jahre 184g eröffnet. Dieser Berg­bau führt den Titel «Steinkohlenbergbau der Kaiser Ferdinands-Nordbahn in Mähr.-Ostrau».

VII. Die in den Jahren 1842 bis 1848 eingeleiteten Schürfungen bei Poremba, Orlau und Lazy gingen nach mehrfachem Besitzwechsel durch Kauf in die Hände der Herren Gebrüder Gutmann in Wien über, welche diese Schürfungen kunstgerecht ausgestalteten und so den jetzt blühenden «Steinkohlen­bergbau Orlau-Lazy» ins Leben gerufen haben.

VIII. Im Jahre 1850 trat Se. Durchlaucht Hugo Fürst Salm-Reifferscheid in die Reihen der Ostrauer Schürfer und gründete so den sogenannten Salmschen Bergbau, welcher im Jahre 1896 seine Um­wandlung in eine Actiengesellschaft «Ostrauer Bergbaugesellschaft vormals Fürst Salm» vornahm.

IX. Oestlich vom Dorfe Karwin bestand seit 1853 eine Kohlenschürfung mehrerer kleiner Unter­nehmer, welche anno 1859 Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog Albrecht käuflich erwarb und mit diesem auch den im Jahre 1860 selbst eröffneten Peterswalder Bergbau vereinte.

Gegenwärtig besitzt diesen vereinten Bergbau Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog Friedrich unter dem Titel «Erzherzog Friedrichsche Berginspection in Teschen».

X. Die Oesterreichische Alpine Montangesellschaft fristet seit dem Jahre 1871 ihre seit 1856 bestehenden Schürfungen bei Herzmanitz, Poremba und Orlau, ohne bisher zu einem Schacht­abteufen geschritten zu sein.

XI. Westlich von Ostrau lagen drei Schurfgebiete verschiedener Unternehmer, welche im Jahre 1889 an den Gewerken W. Vondräcek übergingen, der dort einen Schachtbetrieb begann, jedoch die Grube im Jahre 1897 an eine Berliner Gesellschaft verkaufte, welche den Betrieb unter dem Namen «Mähr.-Ostrauer Steinkohlengewerkschaft Marie-Anne» weiterführt.

Alle die genannten elf Gewerkschaften haben zum schwunghaften Betriebe ihrer Kohlengruben viele Schächte im Betriebe, deren Namen, Beginn und jetzige Tiefe in der Tabelle I aufzufinden sind und annähernd ein Bild von der Ausdehnung jeder der Gewerkschaften geben.

Tabelle I.

Gegenwärtige

Des im Betriebe stehenden Schachtes

Liegt

in der Gemeinde

Bergwerks­

besitzer

Name

Benützung zur

k

Beginn

im

Jahre

Jetzige Teufe in Meter

Dreifaltigkeit . .

Förderung und Wasserhaltung .

0

I84O

265

Poln.-Ostrau

Nr. VIII ....

Wetterführung.

M

CO

Ol

269

»

Emma.

Förderung und Wasserhaltung .

1860

297

»

Lucie.

W etterführung.

i863

33 7

»

Se. Fxcellenz

Michael ....

Förderung.

1865

294

»

Graf Wilczek

Johann .

W etterführung.

1850

258

»

Elisabeth ....

Wetterführung.

1862

27 I

»

Johann-Maria . .

Förderung und Wasserhaltung .

1854

294

»

Johann-Maria . .

W etterführung.

00

198

»

Anna.

Wetterführung.

1865

196

Karl.

Förderung.

1862

333

Karwin

Karl.

W etterführung.

!859

225

»

Johann .

Förderung und Wasserhaltung .

1860

33 4

»

Se. Excellenz

Franziska ....

Förderung und Wasserhaltung .

1856

333

»

Graf Larisch-

Franziska ....

Wetterführung.

1874

298

»

Tiefbau ....

Förderung und Wetterführung .

1870

3oo

»

Mönnich

Tiefbau ....

Wetterführung.

CO

cn

^4

242

»

Heinrich ....

Förderung und Wetterführung .

1856

40 I

»

Heinrich ....

W etterführung.

1890

3 95

»

Henriette ....

Wetterführung.

1878

16g

»

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