jenem Theile des Elbe- und des Aupathales 17 Papierfabriken und 18 Holzschleifereien und Holzpappen­fabriken im Betriebe stehen. Die grössten und bedeutendsten dieser Fabriken sind in Arnau, Freiheit und Marschendorf gelegen, und zwar jene von P. Piette, von Gustav Roeder & Co., Eichmann & Co. und der Actien-Gesellschaft »Elbemühl«.

An den Wasserläufen, die dem Isergebirge entspringen, liegen acht Papierfabriken und Holzschleife­reien. In den Bezirken Reichenberg, Friedland und Gablonz ist die Papier-Industrie durch fünf Papier­fabriken vertreten. In nächster Nähe von Tetschen liegt eine grosse Papierfabrik (Jordan & Söhne) und eine Holzpappenfabrik, einige Meilen der Elbe aufwärts die erste in Oesterreich angelegte Sulfit- Cellulosefabrik.

Das Erzgebirge weist eine zahlreiche Holz-Industrie auf, in der namentlich die Erzeugung von Holz­schliff und Holzstoffpappe eine grosse Rolle spielt. Mit Ausnahme der Papierfabriken in Neudek und Ivomotau beschäftigt die kleineren und auch einige grössere Etablissements zumeist die Gewinnung von Holzstoff und die Erzeugung von weisser und brauner Holzpappe. Wie in dem industriereichen Gebiete von Hohenelbe, haben die reichen Wasserkräfte, die billige Holzbeschaffung und manche andere für die Holzstoffgewinnung ausschlaggebende Factoren auch in der armen Erzgebirggegend von Ossegg, Schlacken­werth und Lichtenstadt die Ansammlung von Holzschleifereien und Holzpappenfabriken begünstigt und so der Bevölkerung Arbeit und Verdienst gebracht. Es liegen dort zehn Holzschleifereien und Pappen­fabriken, sowie eine derzeit ausser Betrieb befindliche Cellulosefabrik. Westlich davon, an der äussersten Spitze Böhmens, finden wir in Grün bei Asch, bei Fleissen, in der Nähe von Eger und in Altkinsberg drei kleinere Papierfabriken und eine Holzschleiferei. In den Kreisen Bischofteinitz, Klattau, Schüttenhofen, Krumau und Kaplitz zählen wir sieben Papierfabriken, sechs Holzstoff- und Holzpappenfabriken und zwei Cellulosefabriken. Unter diesen befinden sich einige sehr bedeutende Etablissements, wie beispielsweise die Krumauer Maschinenpapier- und Cellulosefabrik von Ignaz Spiro & Söhne, die mit ihren ausgedehnten Anlagen in Krumau und in Pötschmühl zu den grössten Betrieben Böhmens gehört, und die grosse Zellstoff- und Papierfabrik der Brüder Poräk in Kienberg an der Moldau, in der Nähe von Hohenfurt.

Auf der südöstlichen Seite Böhmens befinden sich Papier-, Strohpapier- und Pappenfabriken in Pisek, Dobronitz an der Luzna, Ledec, Hinterwasser und endlich in Kwasnei. Zum Schlüsse erwähnen wir noch, dass im Innern des Landes neun Papierfabriken, drei Holzschleifereien und drei Cellulosefabriken liegen, von welchen die bedeutendsten sind: Die Maschinenpapierfabrik P. Piette und die Strohpapier­fabrik Fürth & Geliert in Pilsen, die Cellulosefabrik in Holoubkau der Commanditgesellschaft Schoeller & Co., die k. k. landesbef. Maschinenpapierfabrik Brüder Haase in Wran, die Maschinenpapierfabrik »Kaiser­mühle« von R. Kubik in Bubenc, die Weisswasserer Papier- und Dachpappenfabrik K. C. Menzel (seit 1650), Fränkels Holzstoff- und Papierfabrik in Kleinskai und endlich die 1891 erbaute Zellstofffabrik von J. Halb­mayr & Co. in Josefihütte.

Bald darnach, als in Böhmen, der eigentlichen Geburtsstätte der österreichischen Papier-Industrie, Papiermühlen gegründet wurden, entstanden auch solche in dem benachbarten Mähren. Von diesen alten Papiermacherwerkstätten besteht ausser der schon genannten Papiermühle in Gross-Ullersdorf nur mehr noch die ehemalige Papiermühle (seit 1675) Langendorf, heute unter der Firma »k. k. priv. Seiden- und Cigarettenpapierfabrik Ignaz Weiss Sohn«. Die bedeutendsten Papierfabriken Mährens sind : die k. k. priv. Heinrichsthaler Papierfabrik von Martin Kink & Co. bei Wüstseibersdorf (eine Papierfabrik, eine Cellulosefabrik und fünf Schleifereien) und die Olleschauer k. k. priv. Papierfabriks-Actien-Gesellschaft bei Mährisch-Schönberg. Ausserdem befinden sich noch in Mähren 13 Papier- und Pappenfabriken, von welchen die grösseren in Aloisthal bei Eisenberg an der March, in Littau, in Loschitz, in Pribislawitz und bei Mährisch-Ostrau liegen. Die Mehrzahl derselben haben ihre eigenen Holzschleifereien.

In Schlesien befinden sich im Ganzen neun Papier- und Pappenfabriken und ebensoviele Holz­schleifereien. Die bedeutendsten Fabriken sind: die Maschinenpapierfabrik von Gebrüder Fialkowski in Bielitz, die Troppauer Papierfabrik in Zimrowitz bei Troppau, und die 1869 gegründete Holzstoff- und Holzstiftenfabriks-Actien-Gesellschaft in Sandhübel bei Freiwaldau, welche im Jahre 1897 unter dem Namen »Papierfabriks-Actien-Gesellschaft Bialathal« neu constituirt wurde. Eine der grössten Zellstofffabriken Oester­reichs (Oesterreichischer Verein für Cellulosefabrication) liegt in Rattimau bei Mährisch-Ostrau in Schlesien.

Die niederösterreichische Papier-Industrie, weniger bedeutend durch die Zahl der Etablissements, dagegen nächst der böhmischen Industrie bedeutend durch ihre Massenerzeugung, empfängt ihre Signatur

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