Gruppe III.

Chemische Industrie.

Fabrikation von Chemikalien im engeren Sinne.

Bei der Fabrikation von Schwefelsäure, Salzsäure etc. werden Frauenspersonen nur zu gewöhnlichen Taglohnsarbeiten verwendet; liieher gehören das Abladen von Kohlen und Erzen von den Eisenbahnwagen, das Ausbinden der GlasHaschen aus den Strohemballagen, das Waschen der zu Emballagen nöthigen Glas- und Steinzeng- gefässe u. s. w.

Zu diesen Arbeiten werden grösstentheils die Frauen der in den Fabriken beschäf­tigten Arbeiter verwendet.

Taglohn 75 bis 80 kr.

Fabrikation von Kerzen nncl Seifen.

Es ist zu unterscheiden: d) Die Stearinkerzenfabrikation; b) die Erzeugung von Unschlittkerzen; c) die Fabrikation von Wasch- und Manufacturseife. Ein besonderer Zweig der Seifenfabrikation, die Erzeugung von Toiletteseifen, hängt theilweise mit der Fabri­kation von Parfumeriewaaren zusammen und kommt später in Verbindung mit letzterer zur Darstellung.

n) Stear i nkerzen-Fabrikatio n.

In dieser Industrie werden die leichteren Arbeiten vom weiblichen Geschlechte ver­richtet, und zwar:

1. Das Einziehen.

Die Arbeit besteht in dem Einziehen der Dochte in die zinnernen Kerzenformen. Der Docht ist in ein kleines Häkchen einzuhängen, damit derselbe durch die Formspitze durchgezogen werden könne. Das Ende des Dochtes wird durch ein eisernes Rädchen, wel­ches mit einem Loche versehen ist, durchgezogen und ein Knopf gemacht, damit der Docht fest angezogen und in der Mitte der Kerzenform festgehalten werde.

Diese Arbeit ist nicht anstrengend, erfordert jedoch ein gutes Auge und sehr gelen­kige Finger; sie wird deshalb nur von jüngeren Mädchen im Alter von 18 bis 24 Jahren verrichtet.

Verdienst 75 bis 80 kr. täglich.

2. Das Giessen.

Es wird die Stearinsäure mit blechernen Gefässen in die zinnernen Kerzenformen gegossen. Zu dieser einfachen Arbeit werden grösstentheils ältere Frauenspersonen ver­wendet. Die am meisten angestrengten Körpertheile sind die Arme.

Verdienst per Tag 75 bis 80 kr.