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Die Verwendung weiblicher Arbeitskräfte in der Fabriks-Industrie und in einzelnen Zweigen des Verkehrswesens Österreichs : Weltausstellung 1873 in Wien ; erläuternder Text zu einer Abtheilung der Ausstellung im Frauen-Pavillon / verfasst von Carl Holdhaus und Franz Migerka
Entstehung
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MnsHiinenwesen und Transportmittel.

Kratzenfabrikation.

Bei der Kratzenfabrikation hat die Verwendung der Frauenarbeit seit Erfindung der Setzmaschinen bedeutend abgenonnnen. Das Einsetzen der Zähne, früher die ausschliess- liclie Arbeit von Frauen und Kindern, verrichtet jetzt die oben genannte Maschine. Zu ihrer Bedienung aber eignen sich Frauen ihrer Kleidung wegen nicht, und es werden, da die Arbeit sehr leicht ist, Knaben verwendet. Zum Reguliren der Maschinen fehlt den Frauen die erforderliche technische Ausbildung, die dem geschickten Schlosser eigen ist; die Appretur endlich ist eine zu schwere Arbeit ? um Frauen damit beschäftigen zu können.

Es erübrigt daher den Frauen nur das Ausbessern der Kratzen, das Beseitigen der Fehler, welche die Maschine gemacht hat, das Einsetzen fehlender oder guter Zähne an die Stelle schlechter. Selbstverständlich werden die Ersatzzähne selbst von der Maschine ge­macht. Zum Ausbessern der Fehler hat sich seit Einführung der Peigneur-Ringe eine wohl ganz gleiche Arbeit gesellt, die man aber nicht eigentlich ein Ausbessern der Fehler nennen kann, weil sie bei der Erzeugung der Ringe eine unausweichliche Nothwendigkeit. ist. Sie betrifft das Einsetzen der Zähne an jene Stelle der Peigneur-Ringe, an welcher dies die Maschine absolut nicht ausführen kann.

Was hier weibliche Geschicklichkeit leisten kann, zeigen die Peigneur-Ringe, wie sie ohne alle Appretur, roh von der Maschine kommen und wie sie nach dem Einsetzen der Zähne sich darstellen. Die von der Hand in solchen Stücken eingesetzten Stellen er­scheinen heller, als die von der Maschine eingesetzten, was darin seinen Grund haben mag, dass die Zähne zum Einsetzen von der Maschine in Leder gestochen und in Folge ihres Wiederausziehens und Wiedereinsetzens und des dadurch bedingten wiederholten Passirens des Leders das am Drahte anhängende Fett verlieren, somit blanker und heller werden.

Die Anzahl der bei der österreichischen Kratzenfabrikation beschäftigten Frauen dürfte kaum über GO betragen. Der Verdienst ist je nach der Gegend sehr verschieden; in manchen Fabriken besteht Wochen-, in anderen Stücklohn, der Wochenlohn über­schreitet kaum .3 fl., der Stücklohn steigt über das Doppelte Gefordert werden ein gutes Auge und ein hoher Grad von Aufmerksamkeit.