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Die Verwendung weiblicher Arbeitskräfte in der Fabriks-Industrie und in einzelnen Zweigen des Verkehrswesens Österreichs : Weltausstellung 1873 in Wien ; erläuternder Text zu einer Abtheilung der Ausstellung im Frauen-Pavillon / verfasst von Carl Holdhaus und Franz Migerka
Entstehung
Seite
147
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Gruppe XV.

Ü1 (i s i k a I i s e li e Instrument e.

Fabrikation von Harmoniken.

a) .Mundharmonikon.

Hei der Fabrikation der Mundharmoniken entfallen auf das weibliche Geschlecht folgende Arbeiten:

1. Das Plattenmach en.

Die erste der zwei Arbeiten, welche man unterPlattenmachen versteht, ist das Gewindeschneiden. Es wird mittelst einer kleinen Handmaschine vorgenommen, in welche ein Gewindebohrer eingespannt ist; während dieser Bohrer mit der rechten Hand in Bewegung gesetzt wird, hält die linke Hand die Platte von Zink- oder Messingblech, in welche die Gewinde einzuschneiden sind.

Die zweite unter dem AusdruckPlattenmachen begriffene Arbeit ist das Ein­schrauben. Es wird mittelst Handmaschine an einem längeren Stücke schwachen Eisen- dralites ein klafterlanges Gewinde eingepresst, dann ein Stück (circa 1 Schuh lang) davon abgezwickt und in kleine Tlieile getlieilt. Hierauf schraubt man die einzelnen Dralitstück- chen mittelst Handmaschine in die mit Gewinden versehene Platte ein und zwickt den Rest mit einer Zange ab. Diese Stiften oder Nieten dienen dazu, die Federn (Zungen oder Töne) festzumachen.

Die erwähnten, etwas anstrengenden Arbeiten werden sitzend verrichtet, und zwar von Arbeiterinnen, die über 20 Jahre alt sind.

Lehrzeit sechs Wochen. Arbeitslohn 5 bis 6 fl. per Woche.

2. Das H olzfeilen.

In die Hölzer, auf welchen die vorbereiteten Platten aufzunageln sind, müssen vorerst mittelst Fraismaschine Gänge (Canäle) eingeschnitten werden. Die bei dieser Arbeit stehenbleibenden Holzfasern werden hierauf mittelst einer kleinen Feile weggeputzt.

Die sehr einfache Arbeit, hei welcher nur der Staub etwas lästig ist, bedarf keiner Vorbereitung. Wochenlohn 6 fl.

3. Das Aufnageln der Platten.

Bisweilen werden Frauen von ihren Männern, welche Stimmer sind, zum Aufnageln der Platten auf die Hölzer verwendet; sonst verrichten Knaben diese Arbeit, wofür sie durchschnittlich 2 fl. Wochenlohn beziehen.

4. Das Etuimachen.

Es ist dies eine' sehr einfache Buchbinderarbeit, die im Kleben von Papierstücken auf Pappendeckel besteht.