Gruppe IV.
Nahnuigs- um<5 fiieiiiissiiiittiT, als Erzeugnisse der Imluslrie.
Fabrikation von Spiritus, Liqueur und Essig*.
Abgesehen von gröberen Arbeiten für Taglöhnerinnen, findet in der Spiritus- fabrikation und Essigerzeugung, bezüglich welcher die Arbeiten theils besondere Umsiclit, theils eine grössere körperliche Kraft bedingen, die Verwendung weiblicher Arbeitskräfte nicht statt.
Anders ist es bei der Liqueurfabrikation, wo es sich hauptsächlich um Nettigkeit und Ordnungssinn handelt. Ueberdiess sind die meisten der dabei Vorkommen den Manipulationen ohne besondere Vorkenntnisse durch aufmerksames Zusehen entweder sofort zu erlernen, oder es wird die nötliige manuelle Fertigkeit mit geringer TJebung in wenigen Wochen erreicht.
Die Bereitung der Essenzen und die Mischung der Liqueure nimmt fast immer der Liqueurfabrikant oder Cfeschäftsleiter selbst vor, wesshalb gewöhnlich nur folgende Beschäftigungen für Arbeiterinnen übrig bleiben:
1. Das Filtriren der feineren Liqueure.
Diese Arbeit bezweckt, den nach der Mischung nicht völlig klar und glänzend erscheinenden Liqueuren diese Eigenschaften zu ertheilen, indem man sie, unter häufiger Mitbenützung von Filtrirpapier, durch reine Filtrirsäcke von Flanell oder Filz oder durch Schichten von rein gewaschenem Quarzsande, der in grossen G-lastrichtern auf Flanellunterlagen gebettet ist, fliessen lässt.
Das Lagern der fsltririeu Liqueure.
Dieselben werden einfach in die zur Lagerung bestimmten Gefässe gefüllt, um daselbst ihre Keife zu erlangen.
3. Das Bonteillen-fiesclnift.
Dieses zerfällt in folgende Unterabtbeilungen:
a) Das Waschen der Liqueur-Boutoillen. Die Bouteillen werden in lauwarmem Wasser von Aussen und Innen (hier unter Anwendung von cylinderförmigen Bürsten, die an Drähten befestigt sind), gereinigt und zum Austropfen in Gestelle gestürzt.
b) Das Ausschwenken der Bouteillen. Man schwenkt die gewaschenen Bouteillen, ehe sie mit Liqueur gefüllt werden, mit reinem Weingeist aus und lässt denselben wieder gut abtropfen.
c) Das Füllen der Bouteillen. Die Liqueure werden in die für sie bestimmten ausgeschwenkten Bouteillen mittelst Kanne und Trichter gefüllt.